Farbe gegen Schimmel: Schutz für feuchte Wände
In Ihrer Wohnung ist Schimmel ausgebrochen? In diesem Fall ist schnelles Handeln angesagt. Eine Möglichkeit ist es, Antischimmelfarbe, oft Schimmelfarbe oder Schimmelschutzfarbe genannt, auf die Wand aufzutragen. Diese tötet Schimmelpilze nach dem Auftragen ab und stellt somit eine schnelle Lösung für Ihr Problem dar. Sie sollte jedoch von weiteren Maßnahmen begleitet werden, um Schimmel nachhaltig zu entfernen. In diesem Ratgeberartikel erklären wir, wie Sie Antischimmelfarbe richtig anwenden, welche Arten aktuell auf dem Markt zu finden sind und welche Vor- und Nachteile dabei bestehen.
- Welche Antischimmelfarbe: Dispersion, Chlor oder Kalk?
- Wie wird Farbe gegen Schimmel angewendet?
- Wann ist Antischimmelfarbe ungeeignet?
Arten von Antischimmelfarbe im Vergleich
Antischimmelfarben gibt es in unterschiedlichen Ausführungen zu kaufen. Welche das sind und welche Eigenschaften sie jeweils mitbringen, zeigt die folgende Übersicht:
Dispersionsfarben mit Fungiziden für Anti-Schimmel-Effekt
Dispersionsfarben sind günstige, schnelltrocknende und einfach anzuwendende Wandfarben. Um Schimmel den Kampf anzusagen, kann man diese Farben mit beigemischten Filmkonservierern kaufen. Dabei handelt es sich um Konservierungsstoffe, die Pilze abtöten, also Biozide bzw. Fungizide. Indem die Antischimmelfarbe kontinuierlich Fungizide abgibt, schafft es der Schimmelpilz nicht mehr, sich an der gestrichenen Wand anzusiedeln.
Vorteile von Antischimmelfarbe mit Fungiziden:
- trocknet schnell
- vergleichsweise günstig
- einfache Anwendung
- schneller & starker Effekt
Nachteile von fungizidhaltiger Farbe gegen Schimmel:
- meist umwelt- & gesundheitsschädliche Giftstoffe enthalten
- Verlust der Schutzfunktion, wenn der gesamte Wirkstoff abgegeben wurde
- teilweise starker Geruch
- nicht geeignet für dauerhaft feuchte Bereiche wie Duschen u. ä.
Mit Chlorfarbe gegen Schimmel vorgehen
Antischimmelfarbe enthält häufig Chlorverbindungen. Da Chlor als starkes Oxidationsmittel die Zellwände des Schimmelpilzes zerstört, verhindert er die Entstehung von Schimmel auf der gestrichenen Wand.
Vorteile von Schimmelfarbe mit Chlor:
- schnelle Anwendung
- zuverlässige Wirkung
Nachteile von chlorhaltiger Antischimmelfarbe:
- mögliches Ausbleichen der Untergründe
- unangenehmer Geruch
- Gefahr der Reizung von Augen & Atemwegen
Kalkfarben gegen Schimmel
Um Schimmel in feuchten Bereichen zu verhindern, verwenden Profis häufig Kalkfarbe. Diese wird besonders in renovierungsbedürftigen Gebäuden eingesetzt. Ihre Stärke: Die Mineralfarbe auf Basis von Kalkhydrat ist vergleichsweise atmungsaktiv und besitzt einen pH-Wert von >11. Durch diese Eigenschaften kann sich Schimmel nur schwer ansiedeln.
Vorteile von Kalkfarbe gegen Schimmel:
- rein mineralisch
- natürliche Anti-Schimmel-Eigenschaften
- haltbar & widerstandsfähig
- ungiftig
Nachteile von Kalkfarbe bei Schimmel:
- Verlust des Schutzes, wenn pH-Wert mit der Zeit sinkt
- nicht wischfest & schwer zu reinigen
- anspruchsvolle Anwendung
- kein Überstreichen möglich
So wenden Sie Antischimmelfarbe richtig an
Mit diesen Schritten tragen Sie Antischimmelfarbe richtig auf:
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Untergrund prüfen
Je nach Produkt ist Antischimmelfarbe für zahlreiche Wand- und Deckenflächen geeignet - beispielsweise für Beton, Zement- und Kalkzementputz, haftfeste Dispersionsputze, Mauerwerk, Gips, Tapeten und Faserzementplatten. Neuputz sollte vor dem Streichen mindestens zwei Wochen lang ausgetrocknet sein. Entscheidend ist, dass der Untergrund trocken, saug- und tragfähig sowie frei von Trennmitteln ist. Wenn Sie unsicher sind, nehmen Sie testweise einen Probeanstrich vor.
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Schimmel entfernen
Antischimmelfarbe wirkt zwar meist effektiv, allein kann sie dem Schimmelpilz jedoch wenig anhaben. Daher ist es entscheidend, dass Sie vor dem Streichen der Wand zunächst jeglichen Schimmel entfernen. Das funktioniert am besten mit Spiritus oder 70-prozentigem Alkohol.
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Grundierung auftragen
Sobald die befallenen Stellen von Schimmel befreit wurden, können Sie eine Grundierung anwenden. Sie empfiehlt sich vor allem bei einem porösen Untergrund. Bei Norax können Sie auch Anti-Schimmel-Grundierung kaufen und damit neuem Befall vorbeugen.
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Schutzkleidung anziehen
Beim Anrühren und Auftragen der Farbe sollten Sie eine Schutzbrille und Handschuhe tragen. Schließlich können Fungizide die Haut reizen und Chlorverbindungen die Augen und Atemwege angreifen. Kalkfarbe ist im trockenen Zustand zwar unbedenklich, bei der Verarbeitung kann sie jedoch ätzend sein.
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Antischimmelfarbe aufrühren
Rühren Sie anschließend die Farbe auf und verdünnen Sie sie für den Voranstrich eventuell mit etwas Wasser.
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gefährdete Flächen streichen
Wenn Sie für ausreichenden Schutz gesorgt haben, können Sie mit einer Rolle, Bürste oder ähnlichem loslegen. Streichen Sie allerdings nur gefährdete Flächen wie Waschräume und Badezimmer. Das gilt insbesondere für Farben gegen Schimmel, die Chlor oder Fungizide enthalten. Schimmel-Schutz-Farbe wird genauso verarbeitet wie andere Wandfarbe oder Fassadenfarbe.
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Arbeitsgeräte reinigen
Nach dem Streichen sollten alle Arbeitsgeräte sofort mit klarem Wasser gereinigt werden.
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Flächen trocknen lassen
Außerdem benötigt Ihre Wand nun, je nach Luftfeuchtigkeit und Verarbeitungstemperatur, mehrere Stunden, um zu trocknen.
Schimmelresistente Farbe: häufige Fehler bei der Anwendung
- Schimmel nicht vollständig entfernt: Schimmel wird vor dem Streichen nur oberflächlich behandelt, sodass er trotz Antischimmelfarbe erneut wachsen kann.
- Unsachgemäße Vorbereitung des Untergrunds: Der Untergrund ist nicht sauber, trocken oder tragfähig, was die Haftung und Wirksamkeit der Farbe beeinträchtigt.
- Falscher Farbtyp gewählt: Eine ungeeignete Farbe (z. B. fungizidhaltig in schlecht belüfteten Wohnräumen) wird verwendet, was Gesundheitsrisiken erhöhen kann.
- Nicht nachhaltige Problembehebung: Die Ursache für den Schimmel (z. B. Feuchtigkeit, undichte Stellen) wird nicht beseitigt, sodass der Pilz zurückkehrt.
- Unzureichender Schutz bei der Verarbeitung: Fehlende Schutzkleidung oder unzureichende Belüftung während des Streichens können zu Gesundheitsproblemen führen.
- Fehlerhafte Anwendung: Die Farbe wird zu dünn oder ungleichmäßig aufgetragen, wodurch der Schutz nicht ausreichend ist.
- Einsatz in ungeeigneten Räumen: Antischimmelfarbe wird in dauerhaft feuchten Bereichen wie Duschen eingesetzt, wo sie schnell ihre Wirkung verliert.
In diesen Fällen ist Antischimmelfarbe ungeeignet
Schimmelfarbe ist ein schnelles und einfaches Hilfsmittel bei Pilzbefall. Allerdings sollten Sie nicht leichtfertig dazu greifen. Schließlich ist auch sie kein universell einsetzbares Wundermittel. In diesen Fällen ist es sinnvoll, die Ursache für Schimmel zu ermitteln und nachhaltig wirksame Methoden wie Reparaturen und Sanierungen anzuwenden:
- aufsteigende Feuchtigkeit
- ungenügender Regenschutz
- undichtes Fallrohr
- Wasserschaden
Sie möchten Feuchtigkeit in Ihrer Wand beseitigen? Je nachdem, wo Sie ein Problem mit Feuchte haben, sollten Sie etwa eine Kellerabdichtung von außen, eine Kellerabdichtung von innen oder eine Fassadenabdichtung vornehmen.
Ist Antischimmelfarbe gesundheitsschädlich?
Antischimmelfarbe ist ein einfaches und effektives Mittel, um erneutem Schimmel vorzubeugen und seine Ansiedlung zu verhindern. Sowohl beim Auftragen als auch im trockenen Zustand kann sie jedoch gesundheitsschädlich sein. Überlegen Sie sich daher gut, in welchen Räumen Sie einen Schutz gegen Schimmel benötigen und welche Farbe die richtige für Sie ist. Die Anwendung von Schimmel-Schutz-Farbe lohnt sich in Feuchträumen wie Küche, Badezimmer oder Keller. Sie sollte nicht in Schlafräumen oder Kinderzimmern verwendet werden.
Die unterschiedlichen Arten von Schimmelfarben kommen mit verschiedenen Vor- und Nachteilen und wirken bei korrekter Anwendung alle zuverlässig gegen Pilzbefall. In unserem Online-Baumarkt kaufen Sie die Farbe Ihrer Wahl sowie passendes Zubehör schnell und unkompliziert.