Hilfe bei undichten Aquarien: selbst abdichten?
Ein Aquarium ist mehr als nur ein Behälter für Wasser – es ist ein Lebensraum für Fische, Pflanzen und andere Wasserbewohner. Ein Aquarium kann faszinieren, beruhigen und ein Hobby oder eine Leidenschaft sein. Doch was tun, wenn Ihr Aquarium undicht ist? In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie ein Aquarium abdichten können, welche Materialien geeignet sind und wann ein Austausch sinnvoller sein könnte.
Aquarium abdichten: Undichte Stellen reinigen mit Glasreinigern von Norax
Kann ich ein Aquarium nachträglich abdichten?
Um die Hauptfrage gleich zu beantworten: Ja, es ist grundsätzlich möglich, ein Aquarium nachträglich abzudichten, vorausgesetzt, die Schäden sind begrenzt. Besonders ältere Aquarien können durch Materialermüdung oder unsachgemäßen Umgang undicht werden. Bevor Sie jedoch mit der Abdichtung beginnen, sollten Sie die Ursache des Lecks genau identifizieren und abwägen, ob eine Reparatur sinnvoll ist oder ob nicht doch sicherheitshalber ein neues Aquarium angeschafft werden sollte.
Die nachträgliche Abdichtung eines Aquariums erfordert etwas handwerkliches Geschick und Geduld. Besonders wichtig ist dabei die Wahl des richtigen Materials und natürlich die Berücksichtigung der Sicherheit Ihrer Fische und Pflanzen. Der Prozess ist anspruchsvoll, kann aber bei korrekter Durchführung langfristige Ergebnisse liefern.
Ursachen für undichte Aquarien & Tipps zur Lecksuche
Warum wird ein Aquarium undicht?
Die häufigsten Ursachen für undichte Aquarien sind:
- Alterung des Silikons: Mit der Zeit verliert das Silikon seine Elastizität und Dichtigkeit.
- Mechanische Schäden: Stöße oder unsachgemäßes Heben des Aquariums können kleine Risse verursachen.
- Fehler bei der Montage: Ungleichmäßiges Auftragen von Silikon oder Verunreinigungen an den Verbindungsstellen können später zu undichten Stellen führen.
Gefahren bei einem undichten Aquarium
Ein undichtes Aquarium kann schnell zum Problem werden:
- Wasserschäden in der Wohnung: Selbst kleine Lecks können erhebliche Schäden am Boden oder an Möbeln verursachen.
- Gefährdung der Fische und Pflanzen: Ein sinkender Wasserstand oder eine plötzliche Entleerung des Aquariums kann für die Bewohner tödlich enden.
Lecksuche: Wo tritt Wasser aus?
So finden Sie das Leck:
- Sichtprüfung: Suchen Sie nach sichtbaren Rissen oder beschädigten Silikonfugen.
- Trockentest: Wischen Sie das Aquarium trocken und beobachten Sie, wo Wasser austritt.
- Farbiger Test: Fügen Sie dem Wasser eine unbedenkliche Lebensmittelfarbe hinzu und prüfen Sie, wo sie austritt.
Aquarium abdichten mit Silikon? Geeignetes Material finden
Womit das Aquarium abdichten?
Die gängigste Methode, ein Aquarium abzudichten, ist die Verwendung von Silikon. Dabei handelt es sich jedoch nicht um normales Bausilikon, da dieses häufig gesundheitsschädliche Substanzen enthält. Stattdessen sollten Sie spezielles Aquariensilikon verwenden, das garantiert ungiftig und wasserfest ist.
Geeignete Materialien:
- Aquariensilikon: hochflexibel, langlebig und ungiftig für Wasserlebewesen.
- Alternativen zu Silikon: Es gibt spezielle Klebstoffe und Dichtmassen auf Polyurethan-Basis. Diese sind jedoch seltener und in der Regel wesentlich teurer.
Aquarium abdichten ohne Silikon?
Für kleinere Reparaturen oder temporäre Lösungen können spezielle, ungiftige Epoxidharze verwendet werden. Diese eignen sich jedoch weniger für langfristige Abdichtungen, da sie nicht so flexibel wie Silikon sind. Auch bei diesen Materialien sollte die Verträglichkeit für Fische und Pflanzen geprüft werden. Ungeeignet ist hingegen Dichtband, das dem Wasserdruck nicht lange standhalten wird.
Aquarium unter Wasser abdichten?
Nein, man muss nicht zusammen mit dem Aquarium abtauchen: Hier geht es darum, das Aquarium von Innen abzudichten, ohne das Wasser vorher abzulassen. Es ist durchaus möglich, ein Aquarium von innen abzudichten, auch während es teilweise gefüllt ist. Dies erfordert jedoch den Einsatz von Materialien, die sowohl unter Wasser aushärten können als auch für Fische und Pflanzen unbedenklich sind.
Welche Materialien sind geeignet?
- Unterwasser-Silikon: Spezielle Silikone härten auch unter Wasser zuverlässig aus und bieten eine schnelle Lösung bei akuten Lecks.
- Ungiftige Epoxidharze: Diese eignen sich ebenfalls, benötigen jedoch oft längere Aushärtungszeiten.
Gefahr für die Fische vermeiden
Verwenden Sie ausschließlich Produkte, die als sicher für Aquarien gekennzeichnet sind. Während der Abdichtung sollten die Fische in ein Ersatzbecken umgesiedelt werden, um Stress und mögliche Schadstoffbelastung zu vermeiden.
Aquarium von außen abdichten
Ein Aquarium von außen abzudichten, ist oftmals lediglich eine Notlösung. Diese Methode kommt vor allem dann infrage, wenn das Leck schwer zugänglich oder eine Reparatur von innen nicht möglich ist.
Wie funktioniert die Abdichtung von außen?
- Reinigen und trocknen Sie die betroffene Stelle gründlich. Am besten mit einem Reinigungsmittel für Glas.
- Tragen Sie eine flexible, wasserfeste Dichtmasse auf.
- Lassen Sie die Abdichtung ausreichend aushärten, bevor Sie das Aquarium erneut befüllen.
Vor- und Nachteile
- Vorteile: schnell umsetzbar, kein komplettes Entleeren des Aquariums notwendig.
- Nachteile: Oft nur temporäre Lösung, da der Wasserdruck weiterhin auf die beschädigte Stelle wirkt.
Undichtes Aquarium: abdichten oder austauschen?
Ob Sie Ihr undichtes Aquarium abdichten oder austauschen sollten, hängt immer von mehreren Faktoren ab:
Wann ist eine Abdichtung sinnvoll?
- Wenn der Schaden klein ist und sich auf eine begrenzte Stelle konzentriert.
- Bei hochwertigen Aquarien, deren Austausch richtig kostenintensiv wäre.
- Wenn Sie handwerklich erfahren sind und selbst die Abdichtung sorgfältig durchführen können.
Wann sollte das Aquarium ersetzt werden?
- Bei großflächigen Schäden oder komplett gelösten Silikonfugen.
- Wenn das Aquarium bereits alt ist und weitere Undichtigkeiten zu erwarten sind.
- Wenn die Sicherheit der Bewohner nicht mehr gewährleistet werden kann.