Hausfassade streichen: Schutz vor Witterung, Algen & Co.
Ein neuer Fassadenanstrich ist nicht nur schön, sondern auch sinnvoll: Denn, auch wenn unsere Wohnung von innen durch eine fachgerechte Bauwerksabdichtung geschützt ist, ist die Außenwand unseres Hauses stetig Umwelteinflüssen wie Regen, Wind, Kälte, Hitze und Hagel ausgesetzt, die für Verfärbungen, Risse, Frost- und Wasserschäden sorgen können. Spätestens wenn die Außenwand bröckelt, sollten Hausbesitzer und -besitzerinnen die Fassade neu streichen. Doch keine Panik: Die Hauswand zu streichen ist kein Hexenwerk – und das Material dazu finden Sie in unserem Online-Baumarkt. Wir zeigen Ihnen, wie der Fassadenanstrich gelingt und was es dabei zu beachten gibt.
Inhaltsverzeichnis:
- Fassadenfarbe auswählen
- Fassade streichen: Material, Vorbereitung, Anstrich
- Welche Außentemperatur für den Fassadenanstrich?
- Spezialfall Holzfassade streichen
- Kosten für den Fassadenanstrich
Fassade streichen: Auf die Fassadenfarbe kommt es an
Ein guter Fassadenanstrich schützt unser Mauerwerk vor Witterungsschäden, Sonneneinstrahlung, Algenbildung und Pilzbefall. Ist die Hauswand beschädigt oder der Fassadenanstrich schon alt und abgenutzt, kann Feuchtigkeit leicht eindringen und kostspielige Schäden verursachen. Umso wichtiger ist es, die Fassade regelmäßig neu zu streichen und so einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.
Diese Arten von Fassadenfarbe gibt es:
- Silikonharzfarbe: Für den Anstrich von Außenwänden haben sich Silikonharzfarben bewährt. Sie sind sehr witterungsbeständig, wasserabweisend und diffusionsfähig. Gleichzeitig schützen Farbanstriche auf Basis von Silikonharz meistens gut vor Pilz- und Algenbildung. Je nach Produkt können Silikonharzfarben auf zahlreichen Untergründen eingesetzt werden, darunter Beton, Mauerwerke und verschiedene Putze.
-
Silikatfarbe: Silikatfarben sind sehr atmungsaktive Farben, was sie vor allem für die Anwendung bei mineralischen Untergründen beliebt macht. Innerhalb der Silikatfarben unterscheidet man mineralische Silikatfarben und Dispersionsfarben.
Mineralische Silikatfarben sind besonders natürlich und sehr diffusionsfähig. Der Nachteil an den Silikat-Mineralfarben ist die hohe Feuchtigkeitsaufnahme, wenn es regnet. Außerdem ist der Anstrich der Fassadenfläche mit mineralischen Silikatfarben vergleichsweise aufwendig. Dispersions-Silikatfarben weisen Wasser besser ab als mineralische Silikatfarben. Allerdings gibt es meist nur wenig Auswahl an Dispersionsfarben, die sich für den Anstrich von Fassadenoberflächen eignen.
Wichtig: Wer sich für eine Silikatfarbe als Fassadenanstrich entscheidet, sollte sicher sein, dass die Fassadenoberfläche aus einem mineralischen Material besteht. Ist der Untergrund nicht mineralisch, empfehlen wir Silikonharzfarbe.
Fassade selber streichen: in wenigen Schritten zum Hausanstrich
Die Fassade zu streichen ist eigentlich gar nicht so kompliziert – das A und O sind vor allem die Vorarbeit und das Werkzeug. Denn da die Hauswand nicht so einfach mit einer Leiter erklommen werden kann, benötigt man in der Regel ein Gerüst oder zumindest eine Hebebühne, um die Fassade fachgerecht zu streichen.
Die gute Nachricht: Gerüste kann man mieten und teilweise sogar auf- und abbauen lassen. So gehen Sie auf Nummer sicher und können alle Stellen der Hausfassade streichen. Zu beachten ist hier: Je nachdem, wo das Gerüst stehen soll, kann eine Genehmigung vom Bauamt erforderlich sein und es können zusätzliche Kosten anfallen.
Dieses Werkzeug benötigen Sie für den Neuanstrich Ihrer Fassade:
- Farbroller oder Malerbürste
- Flachpinsel für die Ränder (mittelgroß)
- Plane für Fenster & Türen
- Malerkrepp
- Eimer mit Abstreifgitter
- Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger
- Grundierung
- ggf. Schwingschleifer
Vor dem Streichen:
-
Überprüfung der Fassade: Prüfen Sie die Außenwand auf Schmutz und Schäden. Nehmen Sie ein Tuch oder noch besser eine Bürste und wischen Sie damit über die Fassadenoberfläche. Die Fassade bröckelt bzw. rieselt ab? Dann müssen Sie eine Grundierung kaufen. Welche Grundierung dafür am besten geeignet ist, lesen Sie in unserem Ratgeber zu den verschiedenen Grundierungsarten.
Gut zu wissen: Stellen Sie fest, dass der Altanstrich abblättert, sollte dieser abgeschliffen werden.
-
Reinigung der Außenwand: Nun geht es ans Reinigen der Fassade. Dafür reicht in der Regel ein Gartenschlauch. Für besonders hartnäckige Verschmutzungen und bei Algenbefall empfehlen wir einen Hochdruckreiniger.
Aber Achtung: Bei der Reinigung mit einem Hochdruckreiniger können sich Putz oder Farbe lösen. Bei Moos, Schimmel und Algen sollte die Fassadenoberfläche außerdem mit einem dafür geeigneten Desinfektionsmittel behandelt werden.
-
Fassade grundieren: Einer der wichtigsten Schritte bei der Vorbereitung der Fassade ist, sie auf ihre Saugfähigkeit und damit auch Tragfähigkeit bzw. Haftung zu überprüfen und gegebenenfalls mit einer Grundierung nachzuhelfen. Andernfalls riskieren Sie eine mangelnde Haftung des Neuanstrichs auf der Fassadenfläche.
Testen Sie die Saugfähigkeit der Außenwand, indem Sie einen Schwamm nass machen und ihn dann auf die Fassadenfläche drücken. Nimmt die Fassade das Wasser innerhalb von 30 Sekunden auf, sollten Sie sie grundieren. Haben Sie im vorherigen Schritt Teile der Fassade ausgebessert, sollten auch diese grundiert werden. Wichtig ist hier: Erst wenn die Grundierung 24 Stunden getrocknet ist, können Sie fortfahren.
Fassade streichen – der Farbauftrag:
Liegt das Werkzeug bereit, die Vorbereitungen sind abgeschlossen und der Untergrund grundiert, kann es auch schon losgehen. Das sollten Sie beim Hausanstrich beachten:
-
Hauswand mehrfach streichen: Die Fassade nur einmal oder zweimal zu streichen, reicht in der Regel nicht aus. Besser sind ein Voranstrich, ein Zwischenanstrich und zu guter Letzt auch noch ein Endanstrich.
Zu beachten ist hier: Die Anstriche finden mit verschiedenen Farbkonzentrationen statt. Während man mit einem mit Wasser verdünnten Voranstrich beginnt (ca. 5 bis 15 % Wasser) und diesen nach vollständiger Trocknung mit einem ebenfalls verdünnten Zwischenanstrich überstreicht, erfolgt der Endanstrich mit unverdünnter Fassadenfarbe. Auch die Streichrichtung ist entscheidend: Erst- und Endanstrich sollten Sie längs streichen, den Zwischenanstrich dagegen quer.
Warum die Temperatur für den Fassadenanstrich wichtig ist
Die Außenwand zu streichen, ist nicht bei jeder Temperatur möglich. Am besten ist eine Temperatur zwischen 10 und 20 Grad, über 25 Grad und unter 5 Grad sollte die Temperatur nicht fallen, wenn Sie die Hauswand streichen. Insbesondere Kälte kann der Farbe schwer zu schaffen machen und Risse im neuen Anstrich hervorrufen. Auch die Haftung kann durch ungünstige Temperaturen beeinträchtigt werden.
Spezialfall: Holzfassade streichen
Wer eine Holzfassade streichen möchte, muss einige Punkte beachten. Das unterscheidet sich beim Streichen einer Holzfassade vom Streichen einer herkömmlichen Außenwand:
- Grundierung: Bevor Sie Ihre Holzfassade streichen, sollten Sie diese grundieren. Hier ist eine spezielle Holzgrundierung wichtig.
- Farbe: Auch bei der Farbwahl kommt es auf eine Holzfarbe an. Diese sollte allerdings, wie bei anderen Fassadenarten auch, witterungsbeständig sein und vor Regen, Schmutz, Frost und Hitze schützen. Am besten greift man auf eine Holzschutzlasur zurück. Auch diese sollte mehrfach aufgetragen werden, in der Regel reichen zwei Anstriche aus.
Fassade streichen: Diese Kosten kommen auf Sie zu
Je nach Materialien, Fassadenfläche und dem Zustand der Fassade können die Kosten für einen Fassadenanstrich unterschiedlich ausfallen. Pauschal können Hausbesitzer pro Quadratmeter mit ca. 10 bis 20 Euro allein für die Materialkosten rechnen. Werden dazu noch Geräte wie ein Schwingschleifer oder ein Gerüst gemietet, steigen die Kosten entsprechend an.