Stützmauern & Gartenmauern abdichten: Feuchtigkeit erkennen & behandeln
Feuchte Stellen, weiße Ausblühungen, Risse oder Moos- und Algenbildung deuten auf undichte Stellen im Mauerwerk hin. Gerade bei Garten- oder Stützmauern wird die Abdichtung beim Bau oft vernachlässigt, und eine nachträgliche Abdichtung ist nötig. Vermeiden Sie Stabilitätsverlust und Schäden, indem Sie regelmäßig das Mauerwerk im Garten kontrollieren — vor allem nach Regen oder im Winter. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Stütz- und Gartenmauern abdichten: nachträglich, sauber und sicher!
Mauer im Garten: Abdichtungen von Norax
Ursachen für undichte Mauern im Garten
Die alte Mauer im Garten neigt sich, ist moosig und rissig? Besonders bei alten Gartenmauern wurde oft an Abdichtungsmaterial gespart. Wird das Abdichtungsmaterial durch Gartengeräte oder Mauerbewegung beschädigt, droht ebenfalls das Eindringen von Feuchtigkeit. Typische Ursachen für Schäden an Stützmauern bzw. Gartenmauern sind zudem starke Temperaturschwankungen, der Einfluss von UV-Strahlung oder dauerhafte Feuchtigkeit, der die Mauer ausgesetzt ist.
Ungeschützte obere Flächen, aufsteigende Feuchtigkeit im Fundament oder mangelnde Drainage sind ebenfalls Gründe, weshalb eine Abdichtung der Stütz- und Gartenmauer notwendig wird. Sobald Sie sichtbare Schäden wie Risse oder Feuchtigkeit feststellen, sollten Sie handeln. Sie schützen die Mauer vor Materialverlust, ästhetischen Beeinträchtigungen und sich selbst vor hohen Reparaturkosten. Eine rechtzeitige Abdichtung verlängert die Lebensdauer und spart Geld.
Gartenmauer abdichten: verschiedene Methoden für Ihren individuellen Fall
Für welches Material und welches Vorgehen sollten Sie sich beim Abdichten von Gartenmauern entscheiden? Das hängt einerseits von der Funktion der Mauer und ihrer Lage ab, andererseits davon, ob sie nachträglich abgedichtet werden soll oder erst im Entstehen ist.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bei leichter Feuchtigkeitsbelastung von neuen Gartenmauern: Dichtschlämme und flexible Bitumenanstriche.
- Bei hoher Belastung und Stützmauern: Kombination aus Bitumenbahnen, Drainagematten und Flüssigkunststoff.
- Für nachträgliche Abdichtung: Injektionsharze und flexible Dichtschlämme.
Auch für die Art bzw. den Ablauf der Abdichtung müssen Sie verschiedene Dinge beachten, damit Ihre Mühe nicht umsonst ist und das Mauerwerk zuverlässig trockengelegt wird. In jedem Fall sollten Sie die Arbeiten dann einplanen, wenn mehrere Tage kein Regen zu erwarten ist. Ist der Abdichtungsprozess nicht abgeschlossen, kann Feuchtigkeit die Langlebigkeit der Abdichtung beeinflussen.
Anleitung: Gartenmauer abdichten bei leichter Feuchtigkeitsbelastung
Ist eine Mauer im Garten nur gelegentlich Feuchtigkeit ausgesetzt oder wollen Sie sie gegen Regen und Sickerwasser schützen, setzen Sie am besten auf Dichtschlämme und Bitumenanstrich. Die Kombination von Dichtschlämme und flexiblen Bitumenanstrichen wird häufig gewählt, weil beide Materialien unterschiedliche Eigenschaften haben, die sich gegenseitig ergänzen und eine umfassendere Abdichtung bieten:
- Dichtschlämme überziehen va. mineralische Untergründe wie Beton oder Ziegel mit einer wasserdichten Schutzschicht. Während der Bitumenanstrich darüber der Abdichtung Flexibilität verleiht.
- Während Dichtschlämme gegen drückendes Wasser schützen, wehrt Bitumen Oberflächenwasser wie Regen oder Spritzwasser ab.
- Gemeinsam bilden die beiden Materialien eine mehrschichtige Schutzschicht gegen Feuchtigkeit.
Diese Abdichtungsart kostet Sie ca. 6 bis 12 Euro pro Quadratmeter. So verarbeiten Sie die beiden Schichten zu einer Abdichtung der Gartenmauer gegen leichte Feuchtigkeitsbelastung:
Vorbereiten
- Reinigen Sie die Mauer mit einem Hochdruckreiniger oder mit Drahtbürste und Gießkanne: Das Mauerwerk muss frei von Moos, Algen, Salzausblühungen oder alten Beschichtungen sein. Wichtig ist, dass die Mauer danach ausreichend Zeit zum Trocknen hat.
- Füllen Sie bereits entstandene Risse und Löcher mit Reparaturmörtel. Unebene Stellen sollten Sie ausgleichen.
Dichtschlämme
- Dichtschlämme haften besser auf mineralischen, saugenden Untergründen, wenn Sie sich für eine Grundierung entscheiden. Achten Sie darauf, dass Haftgrund für das Mauermaterial geeignet ist.
- Rühren Sie die erste Schicht Dichtschlämme an, bis eine homogene streichfähige Masse entsteht. Beim Auftragen sollten Sie auf Gleichmäßigkeit und Sorgfalt vor allem bei Ecken und Kanten der Gartenmauer achten.
- Dichtschlämme müssen ca. 24 Stunden trocknen. Erst danach können Sie eine zweite Schicht in kreuzweise entgegengesetzter Richtung auftragen. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass die Abdichtungsfläche vollständig und gleichmäßig abgedeckt ist.
- Lassen Sie die Dichtschlämme-Schicht vollständig aushärten und trocknen.
Bitumenanstrich
- Rühren Sie den Bitumenanstrich gründlich auf, um eine gleichmäßige Konsistenz zu gewährleisten.
- Tragen Sie die Bitumenschicht gleichmäßig mit einem großen Pinsel oder einer Rolle auf. Zu dicke Schichten sollten vermieden werden.
- Nach ca. 24 Stunden Trocknungszeit versiegelt eine zweite Bitumenschicht die Gartenmauer. Achten Sie wieder auf einen lückenlosen Dichtanstrich.
- Optional kann die Gartenmauer-Abdichtung durch eine dünne Schicht Putz verdeckt oder einen zusätzlichen wasserabweisenden Schutzanstrich zusätzlich präpariert werden. Hierfür nutzen Sie Isolieranstriche auf Bitumenbasis.
Anleitung: Stützmauer abdichten & Mauer vor hoher Feuchtigkeitsbelastung schützen
Bei Mauern mit direktem Erdkontakt, bei Stützmauern oder Problemen mit drückendem Wasser empfehlen wir, Bitumenbahnen, Drainagematten und Flüssigkunststoff zu verwenden. Mit dieser Methode schützen Sie Stützmauern und Gartenmauern effektiv vor hoher Feuchtigkeit. Steht die Mauer bereits, müssen natürlich die erdberührenden Bereiche freigelegt werden. Nur so können auch Drainagematten sachgemäß eingesetzt werden. Beim Abdichten von Stützmauern kommen Kosten von ca. 20 bis 35 Euro pro Quadratmeter auf Sie zu.
Vorbereiten
- Falls Sie eine alte Mauer abdichten möchten, schaufeln Sie das Mauerwerk bzw. die Stützmauer frei.
- Vor dem Abdichtvorgang muss die Mauer gereinigt und ggf. von Rückständen der alten Abdichtung befreit werden.
- Auch die Füllung von Rissen und unebenen Stellen ist wichtig, bevor Sie mit der Abdichtung beginnen.
- Eine Grundierung hilft auch bei der Verwendung von Flüssigkunststoff als Abdichtungsmaterial dabei, die Haftung zu verbessern. Grundierung wird vor allem auf mineralischen Untergründen nötig.
Flüssigkunststoff
- Tragen Sie sorgfältig den Flüssigkunststoff mit einer Rolle oder einem breiten Pinsel auf. Achten Sie vor allem auf Ecken, Kanten bzw. den Übergang vom Fundament zur Mauer, damit hier alles lückenlos abgedichtet ist.
- Nachdem die erste Schicht vollständig getrocknet ist (ca. 24 Stunden), tragen Sie eine weitere Schicht auf, deren Trocknung Sie ebenfalls abwarten müssen, bevor Sie weiterarbeiten.
Bitumenbahnen
- Messen Sie die Bahnen ab und schneiden Sie sie entsprechend der Mauerlänge zu. Die Bitumenbahnen werden von oben nach unten an die Mauer angebracht und überlappen sich für ca. 10 cm. Das sollten Sie beim Zuschnitt beachten.
- Erwärmen Sie das Bitumen mit einem Gasbrenner, damit es an der Stützmauer haften bleibt. Kleben Sie die Bahnen von oben nach unten und 10 cm überlappend an die abzudichtende Mauer.
- Mit Bitumen-Spachtelmasse verschließen Sie die Übergänge der Bahnen, die Abschlüsse und Ecken, damit auch hier kein Wasser eindringen kann.
Drainagematte im erdberührenden Bereich
Eine Drainagematte hilft, die Gartenmauer-Abdichtung vor Beschädigung durch Gartengeräte oder andere mechanische Einflüsse zu schützen. Sie verhindert das Anstauen von Wasser hinter Stützmauern, da sie dieses Wasser gezielt ins Drainagerohr oder in den Boden ableitet.
- Die Drainagematten werden nach unten ausgerollt und so zugeschnitten, dass sie den erdberührenden Bereich der Stütz- oder Gartenmauer vollständig bedecken.
- Drücken Sie die Matten an die Mauer, mit den Noppen bzw. den Drainage-Kanälen zur Wand. Wichtig ist, dass die Matten sich überlappen und absolut gerade angebracht sind, damit das Wasser effektiv abfließen kann.
- Befestigen Sie die Matten mit Spezialkleber, der wasser- und frostbeständig ist, am Mauerwerk.
Anleitung: Gartenmauer Schritt für Schritt nachträglich abdichten
Wenn eine Gartenmauer bereits Feuchtigkeitsschäden aufweist oder Feuchtigkeit tief ins Mauerwerk eingedrungen ist, ist eine nachträgliche Abdichtung mit Injektionsharzen und flexibler Dichtschlämme eine effektive Lösung. Diese Methode dichtet bestehende Risse und Poren ab und schützt bestehende Gartenmauern bzw. Stützmauern nachhaltig vor eindringendem Wasser.
Die Kosten für diese Abdichtungsart liegen bei ca. 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter.
Vorbereiten
- Legen Sie die Mauer mit einer Schaufel frei und reinigen Sie die Oberfläche.
- Suchen Sie gezielt nach Rissen, feuchten Stellen und porösen Bereichen. Markieren Sie alle betroffenen Stellen, die injiziert oder mit Dichtschlämme behandelt werden sollen.
Injektionsharze einsetzen
- Mit einer Bohrmaschine bohren Sie im Abstand von ca. 10 bis 20 cm Löcher in das Mauerwerk. Die Löcher sollten schräg (ca. 45°) gesetzt werden und die Mitte des Mauerwerks erreichen.
- Stecken Sie die sogenannten Injektionspacker, eine Art Trichter, in die Bohrlöcher.
- Die Packer werden dann mit dem Harz befüllt. Sobald das Injektionsharz aus den benachbarten Löchern wieder austritt, sind alle Hohlräume und Risse in der Gartenmauer gefüllt.
- Entfernen Sie die Injektionspacker und lassen Sie das Harz gemäß Herstellerangaben aushärten.
- Sobald das Harz ausgehärtet ist (24 bis 48 Stunden), können Sie die Bohrlöcher mit Reparaturmörtel verschließen.
Flexible Dichtschlämme einsetzen
- Verwenden Sie die Dichtschlämme, sobald Sie gemäß Herstellerangaben das Material angerührt haben.
- Tragen Sie zwei Schichten nacheinander auf und beachten Sie in jedem Fall die Trocknungszeit zwischen dem Auftrag.
- Übergänge und Abschlüsse sollten Sie besonders sorgfältig behandeln.
Sonderfall: Gartenmauer abdichten von oben
Die Abdichtung einer Gartenmauer von oben verhindert, dass Regenwasser in das Mauerwerk eindringt und Schäden verursacht. Dazu können Abdecksteine, flüssige Abdichtungen, wasserabweisende Beschichtungen, Metallschienen oder Bleche verwendet werden.
Die beste Option für die Abdichtung von Gartenmauern von oben hängt von der Art der Mauer, den Witterungsbedingungen und der gewünschten Ästhetik ab. Hier sind die Empfehlungen basierend auf typischen Szenarien:
- Abdecksteine mit Überstand werden häufig bei dekorativen Gartenmauern und Sichtschutzmauern eingesetzt. Sie eignen sich gut für Mauerwerke aus Naturstein, Ziegel oder Beton.
- Flüssige Abdichtung mit Flüssigkunststoff oder Bitumenanstrich sorgen bei funktionalen Mauern oder nicht sichtbaren Mauerrückseiten für Dichtheit von oben.
- Metallschienen oder Bleche sind eine gute Entscheidung in stark regenbelasteten Regionen.
Regelmäßige Pflege & Wartung der Gartenmauer
Regelmäßige Pflege erhöht die Lebensdauer Ihrer Gartenmauer erheblich. Entfernen Sie Moos, Algen und Schmutz mit einer Bürste oder einem Hochdruckreiniger. Achten Sie auf Risse, Feuchtigkeitsstellen oder beschädigte Fugen und beheben Sie diese zeitnah. Überprüfen Sie Abdichtungen, Abdecksteine oder Metallschienen auf Abnutzung. Eine Imprägnierung sollte alle 3–5 Jahre erneuert werden. Entfernen Sie Pflanzen und Wurzeln, um mögliche Schäden zu verhindern, und kontrollieren Sie die Drainagen regelmäßig auf ihre Funktionalität.