Fast die Hälfte aller Deutschen hat laut Statista einen Garten, entweder am eigenen Heim oder als Schrebergarten; 2022 besaßen rund 41,28 Millionen Personen bzw. deren Haushalt einen Garten. Wo in den vergangenen Jahren Hochwasser und Überschwemmungen Keller und Häuser zerstörten, wurden sicherlich auch viele Gärten in Mitleidenschaft gezogen.
Der Garten leidet unter einer Überschwemmung ebenso wie das Haus: Die Rasenflächen werden zu Schlamm, die Beete werden weggespült, Gemüse und Salat gehen zugrunde. Gartenhäuser, Gartenmöbel und andere Außenanlagen werden beschädigt oder zerstört.
Präventive Maßnahmen und eine gute Vorbereitung sind entscheidend, um Schäden gering zu halten und den Garten zu schützen. Wie Sie alles tun können, erfahren Sie hier.
Hochwasser vorbeugen & Garten schützen mit Norax
Hochwasser im Garten vorbeugen & Erste Hilfe bei Starkregen
Ob ein nahegelegener Bach über die Ufer tritt, ein Starkregen niedergeht oder eine plötzliche Schneeschmelze eintritt, der Wasserschaden im Garten tritt unmittelbarer ein als der am Haus. Wie Sie Ihr Haus mit verschiedenen Maßnahmen auf ein Hochwasser vorbereiten können, haben wir in unserem Blogbeitrag „Hochwasserschutz für das Haus“ beschrieben.
Vorbeugende Maßnahmen sind der Schlüssel, um Ihren Garten vor allzu großen Hochwasserschäden zu bewahren. Hier lesen Sie, was schützt:
- Planung und Gestaltung des Gartens
- Passende Pflanzen für den Hochwasserschutz
- Gartenhaus überschwemmungssicher machen
- Versicherungsschutz bei Hochwasser klären
- Sonderfall Schrebergarten: gemeinsam gegen Hochwasser
Wenn Starkregen angekündigt ist, können Sie einige Sofortmaßnahmen ergreifen: Räumen Sie lose Gegenstände aus dem Garten, die fortgeschwemmt werden könnten, und sichern Sie empfindliche Pflanzen und Möbel. Decken Sie empfindliche Pflanzen ab und verwenden Sie Sandsäcke oder mobile Barrieren, um Wasserströme umzuleiten. Gartengeräte, die mit Strom betrieben werden, sollten möglichst hoch und geschützt gelagert werden.
Der Garten steht unter Wasser: Was tun?
Die Vorsorgemaßnahmen können die Überschwemmung meistens nicht verhindern, aber die Schäden deutlich reduzieren. Wenn Ihr Garten unter Wasser steht, ist schnelles Handeln gefragt. Zunächst sollten Sie die Sicherheit von Mensch und Tier gewährleisten und elektrischen Strom in den betroffenen Bereichen abschalten, falls vorhanden. Haben Sie eine autarke Inselanlage mit Batteriespeicher für Ihr Gartenhaus, sollte die Technik möglichst weit oben im Gartenhaus angebracht sein, um nicht unter Wasser zu geraten. Entfernen Sie stehendes Wasser so schnell wie möglich, um Schäden an Pflanzen und Boden zu minimieren. Das gilt besonders dann, wenn durch ein großflächiges Hochwasser Heizöl oder andere schädliche Substanzen im Wasser mitgeführt werden. Mit einer Kombination aus Schmutzwasser- und Tauchpumpen und Ableitungsgräben können Sie den Garten wieder freilegen.
Vermeiden Sie es, den überschwemmten Boden sofort zu betreten oder zu bearbeiten, da er noch zu weich und instabil sein kann. Lassen Sie das Wasser natürlich versickern und warten Sie, bis der Boden ausreichend getrocknet ist, bevor Sie ihn wieder betreten oder bearbeiten.
Hochwasserschutz: Plan- & Gestaltungsmaßnahmen für den Gartens
Ein umfassender Hochwasserschutz für Ihren Garten erfordert verschiedene Maßnahmen:
- Anhebung von Beeten und Pflanzflächen: Erhöhen Sie Beete und Pflanzflächen, um sie vor Überflutung zu schützen. Hochbeete sind besonders effektiv, da sie besser gegen Wasseransammlungen geschützt sind.
- Anlage von Entwässerungsgräben und -kanälen: Legen Sie Entwässerungsgräben und Kanäle an, um Wasser kontrolliert abzuleiten. Diese sollten in Richtung einer natürlichen oder künstlichen Versickerungsanlage führen.
- Pflanzen von Bäumen und Sträuchern: Bäume und Sträucher können helfen, den Wasserabfluss zu verlangsamen und den Boden zu stabilisieren. Tiefwurzelnde Pflanzen wie Weiden oder Erlen sind besonders effektiv.
- Verwendung von wasserdurchlässigen Materialien: Nutzen Sie wasserdurchlässige Materialien für Wege, Terrassen und Einfahrten, um die Versickerung von Regenwasser zu fördern. Verwenden Sie zum Beispiel wasserdurchlässigen Fugenmörtel, den Sie im Online Shop kaufen können.
- Regentonnen und Zisternen: Installieren Sie Regentonnen und Zisternen, um Regenwasser aufzufangen und für die Bewässerung zu nutzen. Dies entlastet die Kanalisation und verringert das Risiko von Überschwemmungen. Um Zisternen abzudichten, können Sie passende Dichtschlämme kaufen.
Kann man Gartenpflanzen als Hochwasserschutz einsetzen?
Die Pflanzenwelt in den Hochwasserschutz mit einzubeziehen, macht in einem Garten natürlich besonders viel Sinn. Bestimmte Pflanzen können hervorragend gegen Hochwasserschäden eingesetzt werden. Tiefwurzelnde Pflanzen wie Weiden, Erlen und Schilf sind in der Lage, große Mengen Wasser aufzunehmen und den Boden zu stabilisieren. Pflanzen mit tiefen Wurzelsystemen können das Wasser effektiv aufnehmen und so die Bodenerosion reduzieren.
Miscanthus, auch bekannt als Chinaschilf oder Elefantengras, bietet eine natürliche und wirksame Möglichkeit, Ihren Garten vor Hochwasserschäden zu schützen. Durch seine hohen Wasserspeicherkapazitäten, die Bodenstabilisierung und die Fähigkeit, als natürliche Barriere zu fungieren, ist Miscanthus eine wertvolle Ergänzung für jeden Garten, sei es im Schrebergarten oder vor dem Haus. Auch Rasenflächen können durch ihre dichte Bewurzelung zur Versickerung beitragen. Achten Sie jedoch darauf, dass der Rasen regelmäßig belüftet wird, um eine zu große Verdichtung des Bodens zu vermeiden, die die Wasserdurchlässigkeit beeinträchtigen würde.
Gartenpflanzen, die unter Hochwasser leiden
Nicht alle Pflanzen können ein Hochwasser einfach so wegstecken, einige Gartengewächse sind gegen zu viel Wasser nicht gut gerüstet. Besonders empfindlich sind beispielsweise Rosen, Lavendel und viele Gemüsepflanzen wie Tomaten und Gurken. Diese Pflanzen reagieren empfindlich auf Staunässe und können bei längerem Kontakt mit Wasser Wurzelschäden erleiden.
Um solche Pflanzen zu schützen, sollten sie an erhöhten Stellen gepflanzt werden. Hochbeete oder Pflanzkübel sind eine gute Lösung, da sie besser vor Überflutung geschützt sind. Bei drohendem Hochwasser können empfindliche Pflanzen auch kurzfristig in sicherere Bereiche gebracht werden, vorausgesetzt, sie sind nicht in bodennahen Beeten angelegt worden.
Das geht aber leider überhaupt nicht mit Bäumen und Sträuchern: Wenn Überschwemmungen oder Staunässe regelmäßig auftreten können, sollte man besonders nässeempfindliche Gehölze wie Scheinzypressen, Eiben, Alpenrosen, Himbeeren und Obstbäume von vorneherein vermeiden. Stattdessen ist es ratsam, widerstandsfähigere Pflanzengattungen zu wählen, die besser mit feuchten Bedingungen zurechtkommen können.
Gartenhaus, Gartengeräte, Gartenmöbel: So kann man sie vor Hochwasser schützen
Gartenhäuser, Gartengeräte und Gartenmöbel sind ebenfalls gefährdet durch Hochwasser. Hier einige Tipps, wie Sie diese schützen können:
- Gartenhaus erhöhen: Stellen Sie das Gartenhaus auf ein stabiles Fundament, das markant erhöht ist. So verhindern Sie, dass Wasser ins Innere eindringt.
- Gartengeräte sicher lagern: Lagern Sie Gartengeräte in einem erhöhten Bereich oder in wasserdichten Aufbewahrungsboxen. Elektrische Geräte sollten besonders gut geschützt oder bei drohendem Hochwasser ins Haus gebracht werden.
- Gartenmöbel sichern: Befestigen Sie Gartenmöbel oder bringen Sie sie ins Haus, wenn Starkregen oder eine Überschwemmung erwartet wird. Leichte Möbel können fortgeschwemmt und beschädigt werden.
Versicherungsschutz für den Garten gegen Hochwasserschäden
Viele Hausbesitzer wissen nicht, dass der Versicherungsschutz für den Garten oft nicht automatisch im Hausversicherungspaket enthalten ist. Es ist wichtig, eine Elementarversicherung abzuschließen, die Hochwasserschäden auch im Garten abdeckt. Die Versicherung bietet Schutz vor Naturgewalten wie Hochwasser und sollte vor allem von Menschen in Erwägung gezogen werden, die in gefährdeten Gebieten wohnen.
Überprüfen Sie also Ihre bestehende Versicherung darauf, ob alle relevanten Bereiche Ihres Gartens abgedeckt sind. Dazu gehören nicht nur Gebäude wie Gartenhaus oder Gewächshaus, sondern auch Pflanzen, Gartenmöbel und -geräte. Sprechen Sie mit Ihrem Versicherungsberater, um eine maßgeschneiderte Lösung für Ihren Garten zu finden.
Es hilft im Ernstfall sehr, sowohl präventive Maßnahmen zu ergreifen als auch einen effektiven Notfallplan zu haben, um den Garten vor Hochwasserschäden zu schützen. Mit den richtigen Vorbereitungen können Sie die Auswirkungen von Starkregen und Hochwasser minimieren und Ihren Garten langfristig erhalten.
Sonderfall: Schrebergarten Hochwasserschutz
Hochwasser kann in Schrebergärten ebenso wie in Gärten vor dem Haus erhebliche Schäden verursachen. Dennoch gibt es Unterschiede und besondere Herausforderungen bei der Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen in Schrebergärten.
In Schrebergartenanlagen ist es am sinnvollsten, gemeinschaftliche Hochwasserschutzmaßnahmen zu ergreifen. Dazu zählen das Anlegen von Gemeinschaftsgräben oder das Aufstellen von mobilen Hochwasserschutzwänden. Solche Maßnahmen sind oft effektiver und kostengünstiger, wenn sie auf Gemeinschaftsebene koordiniert werden. Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn und dem Vereinsvorstand über mögliche gemeinschaftliche Projekte.
Schrebergärten haben oft eine intensivere Bepflanzung und eine vielfältigere Bodenbeschaffenheit als Gärten vor dem Haus. Ein gut durchdachtes Pflanzkonzept mit widerstandsfähigen Pflanzen kann helfen, den Schrebergarten vor Hochwasserschäden zu bewahren. In Schrebergärten ist es besonders wichtig, Gartengeräte, Möbel und andere Gegenstände sicher zu lagern, da die Parzellen nicht ständig überwacht werden können.
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