
Das nahegelegene Flüsse bei Hochwasser über die Ufer treten, das wissen die meisten Anwohner und haben sich damit halbwegs arrangiert. Dass sich aber eher gemächliche Bäche und kleine Rinnsale bei Starkregen in kürzester Zeit ausbreiten und ganze Orte unter Wasser setzen können, das ist für viele Anwohner und Hausbesitzer eine neue Erfahrung. Ob Ahr 2023 oder Paar 2024, die bisher bekannten Extreme wurden weit übertroffen. Durch gezielte Hochwasservorsorge können Sie Ihr Haus und Ihr Anwesen gegen drohendes Hochwasser oder Starkregen schützen. Wir zeigen, welche Maßnahmen beim Hochwasserschutz im und ums Eigenheim nötig sind und liefern eine Checkliste gegen Hochwasser.
Hochwasservorsorge schon in der Bauphase mit einplanen
Wer gerade mit Plänen für einen Neubau beschäftigt ist, hat Glück: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Vorsorgemaßnahmen zum Hochwasserschutz und Schutz gegen Starkregen einzuplanen. Um Ihr Haus effektiv vor den Auswirkungen von Starkregen und schnell ansteigenden Fließgewässern zu schützen, sind bauliche Maßnahmen nämlich von entscheidender Bedeutung.
- Eine wichtige Strategie ist die Höherlegung des Hauses. Dabei wird der Gebäudesockel über das erwartete Hochwasserniveau erhöht, wobei wegen der extremer werdenden Unwetter noch einige Zentimeter zusätzlich geplant werden sollten.
- Ebenso essenziell ist die Abdichtung des Hauses. Wasserundurchlässige Außenhülle, ein gut gedichtetes Dach, wasserfeste Türen und Fenster sind zwar eigentlich Standard, aber es lohnt sich, hier noch einmal zu optimieren.
- Keller sind besonders betroffen, sie können bis zur Kellerdecke volllaufen, wenn das Wasser eindringen kann. Eine umfassende Abdichtung von Kellerwänden und -böden schützt besonders anfällige Bereiche vor eindringendem Wasser. Das kann man zum Beispiel mit einer Horizontalsperre oder mit Dichtschlämmen erreichen.
- Druckwasserdichte Kellerfenster sind ebenfalls empfehlenswert, wenn die Lichtschächte volllaufen.
Hochwasser vorbeugen: Dichtmassen online bestellen
Hochwasserschutz durch Landschaftsgestaltung
Auch die Gestaltung des Gartens bzw. des Grundstücks spielt eine wichtige Rolle, denn Wasser sollte ungehindert vom Haus wegfließen können. Durch Gräben und Mulden kann das Wasser beispielsweise kontrolliert abgeleitet werden. Die Anlage von Grünflächen und die Verwendung von durchlässigen Pflasterungen fördern die Versickerung von Wasser und reduzieren die Gefahr von Überschwemmungen.
Besitzt Ihr Grundstück eher einen lehmigen, wasserundurchlässigen Boden, bilden sich bei Starkregen schnell gefährliche Seen und Bäche. Sickerschächten schützen in diesem Fall das Haus vor Hochwasser. Sie sammeln große Mengen Wasser direkt unter der Oberfläche und können es kontrolliert versickern lassen oder ableiten, bevor das Wasser das Haus erreichen kann.
Barrieren und Dämme rund um das Haus halten ebenfalls Wasser fern und leiten es ab. Mobile oder feste Hochwasserschutzwände bieten im Extremfall einen effektiven Schutz. Durch diese Maßnahmen können Sie Ihr Zuhause besser vor den Folgen von Starkregen und Hochwasser schützen und damit potenzielle Schäden minimieren.
Unser Ratgeber Hochwasserschutz für den Garten gibt weitere Tipps, wie Sie Schäden durch Hochwasser vorbeugen: von Pflanzenempfehlungen bis zum Schutz der Gartenhütte.
Technik gegen Wassermassen
Eine besonders effektive Methode zum Hochwasserschutz im Haus ist die Installation von Pumpensystemen. Schmutzwasser- und Tauchpumpen können schnell Wasser aus Kellern und tieferliegenden Räumen ableiten und somit größere Schäden verhindern.
Ganz besonders wichtig ist der Einbau von Rückstauklappen in Abwasserrohren. Diese Klappen verhindern, dass Wasser bei überlasteter Kanalisation zurück ins Haus gedrückt wird und extrem unangenehme Überschwemmungen verursacht, die nicht nur den Keller, sondern jedes Stockwerk mit einer Toilette betreffen können.
WICHTIG: Schäden durch Rückstau sind meistens nicht versichert, wenn keine funktionstüchtige Rückstausicherung vorhanden ist!
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Regenwassernutzung und -ableitung. Die Regenrinnen sollten auf größere Mengen Wasser ausgelegt werden als bisher, denn laufen sie über, kommt das Wasser direkt neben dem Haus herunter oder läuft die Fassade herab in die Kellerfenster-Schächte. Durch die Installation von Regentonnen und Zisternen kann Niederschlagswasser zwischengespeichert werden, was sowohl zur Entlastung der Kanalisation beiträgt als auch zur nachhaltigen Wassernutzung.
Durch diese technischen Maßnahmen können Sie Ihr Zuhause nicht nur vor akuten Wasserschäden schützen, sondern auch langfristig die Belastung durch Starkregenereignisse im beherrschbaren Bereich halten.
Checkliste Hochwasser Vorsorge: weitere Maßnahmen für den Hochwasserschutz
Es gibt neben den baulichen und technischen Maßnahmen noch einige andere Möglichkeiten, sich und das Haus gegen Hochwasserschäden zu schützen.
Präventive Maßnahmen
Regelmäßige Wartung:
- Regelmäßige Überprüfung und Wartung der Dachrinnen, Fallrohre und Entwässerungssysteme, um eine einwandfreie Funktion sicherzustellen.
Überprüfung der Kanalisation:
- Sicherstellen, dass die örtliche Kanalisation ausreichend dimensioniert und in gutem Zustand ist, um große Wassermengen abzuleiten.
Grundwasserprüfung:
- Erkundigen Sie sich über den Grundwasserspiegel in Ihrer Region und ergreifen Sie bei erhöhtem Risiko präventive Maßnahmen, um sich gegen einen möglichen Anstieg des Grundwassers zu schützen.
Abdichtung im Keller:
- Stellen Sie sicher, dass die Kellerwände und -böden ordnungsgemäß abgedichtet sind, um das Eindringen von Wasser durch Risse oder Undichtigkeiten zu verhindern. Weitere Informationen dazu finden Sie in unseren Blogbeiträgen „Kellerabdichtung von außen“ und „Kellerboden richtig sanieren & abdichten“.
Organisatorische Maßnahmen
Notfallplan:
- Erstellung eines Hochwasserschutzplans, der die notwendigen Schritte und Zuständigkeiten im Fall eines Hochwassers regelt.
- Schulung der Bewohner im Umgang mit Hochwassersituationen.
Frühwarnsysteme:
- Nutzung von Wetterdiensten und Hochwasserwarnsystemen, um rechtzeitig auf Starkregenereignisse und steigende Wasserstände reagieren zu können.
Versicherungen:
- Abschluss einer Elementarschadenversicherung, die Schäden durch Hochwasser und Starkregen abdeckt. Aber Achtung: Die Elementarversicherung zahlt nicht bei Schäden durch Sturmflut. Ebenso übernimmt sie keine Kosten bei Elementarschäden an Gebäuden, die noch nicht bezugsfertig sind. Zudem sind Schäden durch Grundwasser ausgeschlossen, wenn das Wasser von unten in das Mauerwerk gedrückt wird. Dies wird als Baufehler betrachtet. Undichte Boden? So dichten Sie die Bodenplatte nachträglich ab!
Hochwasserschutz Materialien einfach online bestellen
Wenn Sie Ihr Haus vor Hochwasser schützen möchten, finden Sie die passenden Produkte in unserem Online-Baumarkt norax.de. Neben der bereits erwähnten Reaktivabdichtung bieten wir auch Abdichtungsprodukte wie Kellerabdichtung für Innen, Dachrinnendichtmasse und Bitumenabdichtung für Wände und Gebäudesockel. Alles, was Sie benötigen, können Sie bequem nach Hause bestellen, um Ihr Heim vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen.