Parkettkleber oder schwimmende Verlegung – was ist besser?
Sie sind dabei, Ihre Wohnung oder Ihr Haus zu renovieren und haben sich für einen Parkettboden entschieden? Parkett sieht nicht nur schön aus, es verleiht Ihrem Wohnraum auch eine gemütliche Atmosphäre und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Im Ratgeber unseres Online-Baumarktes erfahren Sie alles Wichtige, um Ihr Traum-Parkett richtig zu verlegen.
Wenn Sie einen Parkettboden verlegen möchten, haben sie die Wahl zwischen einer schwimmenden Verlegung und einer vollständige Verklebung des Parketts. Bei der schwimmenden Verlegung werden die Panels, beispielsweise durch ein Klicksystem miteinander verbunden. Das Parkett ist bei dieser Methode nicht am Boden fixiert und scheint auf diesem zu schwimmen. Diese Methode ist besonders kostengünstig.
Wenn Sie bei Ihrem Parkett jedoch Wert auf Qualität und Langlebigkeit legen, lohnt es sich das Parkett zu verkleben. Daraus ergeben sich zahlreiche Vorteile, wie:
- eine lange Lebensdauer
- eine Verringerung des Raumschalls
- eine bessere Stabilität
- ein ebenmäßiges Parkett
- eine bessere Wärmeleitfähigkeit
Besonders in Verbindung mit einer Fußbodenheizung ist es sinnvoll den Parkettboden zu kleben. Denn im Gegensatz zur schwimmenden Verlegung bilden sich so keine Luftpolster. Das Ergebnis ist eine bessere Wärmeleitung und somit auch ein effektiver Einsatz der Fußbodenheizung.
Parkettkleber: Welche Unterschiede gibt es?
Sie haben sich dazu entschieden Ihr Parkett zu kleben? Dann finden Sie ein breites Angebot an zahlreichen Parkettklebern von verschiedensten Herstellern. Beachten Sie jedoch: Parkettkleber ist nicht gleich Parkettkleber. Grundsätzlich unterscheiden wir vier Arten von Parkettklebern, von denen jede über besondere Eigenschaften verfügt. Hier erfahren Sie, was die grundlegenden Unterschiede sind und wie Sie den passenden Klebstoff für Ihren Parkettboden finden.
Grundsätzlich gilt es zwischen den lösungsmittelfreien Parkettklebern sowie den Lösungsmittel-Klebstoffen, den Reaktionsharz-Klebstoffen und den Hybrid-Klebstoffen zu unterscheiden. Jeder Parkettkleber besitzt Vor- und Nachteile und eignet somit besser für einen bestimmten Parkettboden.
Lösungsmittelfreie Parkettkleber
- geeignet für quell-unempfindliches Parkett, wie Mosaik-, Industrie-, mehrschichtigem Fertigparkett oder Hochkantlammellen
- nicht geeignet für leicht quellendes Parkett und Parkett mit hohem Ausdehnungsverhalten
Während früher hauptsächlich Parkettkleber verwendet wurden, die einen großen Lösungsmittelanteil besaßen, hat sich der Markt in den letzten Jahren stark gewandelt. Mittlerweile finden Sie ein breites Angebot an lösungsmittelfreien Parkettklebern. Dazu gehören die Dispersions- und Pulver-Klebstoffe. Die Besonderheit am Dispersions-Klebstoff ist, dass er wasserbasiert ist: Der Klebstoff ist geruchsneutral und emissionsarm. Während der Abbindephase verdunstet das Wasser und dringt in den Untergrund ein. Achten Sie deshalb darauf, dass der Untergrund nicht saugfähig ist. Den Dispersions-Kleber können Sie besonders gut bei Mosaik-, Industrie- und Fertigparkett verwenden. Jedoch ist der Einsatz nicht bei jedem Parkett empfehlenswert, da durch den Wasseranteil die Gefahr besteht, dass das Parkett quillt.
Der Pulver-Klebstoff ist ebenfalls ein lösungsmittelfreier Parkettkleber, den Sie selbst anrühren. Dazu mischen Sie das Pulver mit Wasser, welches daraufhin kristallisiert. Pulver-Klebstoffe haben eine geringere Quellwirkung als Dispersions-Kleber. Dennoch können Sie auch ihn nicht bei jedem Parkett verwenden.
Lösemittel-Parkettklebstoffe
- geeignet für schubfeste Parkette aus Buche, Ahorn und exotischen Hölzern
- Vorsicht vor gesundheitsschädlichen Ausdünstungen
Wenn Sie das Wort Parkettkleber hören, denken Sie vermutlich an die klassischen Lösemittel-Klebstoffe. Diese wurden früher zum Verkleben von Parkett verwendet und waren sofort an ihrem starken chemischen Geruch zu erkennen. Da die Dämpfe dieser Kunstharz-Kleber gesundheitlich bedenklich sind, wurden mittlerweile viele Lösemittel-Klebstoffe verboten. Grundsätzlich eignet sich dieser Universalkleber jedoch für fast alle Parkettarten. Die Aushärtezeit ist jedoch sehr lang.
In den letzten Jahren hat sich die Branche der Parkettkleber jedoch stark weiterentwickelt. Heute gibt es viele Alternativen zu lösungsmittelhaltigen Klebern, die nicht nur gesundheitsverträglich, sondern auch ökologischer sind.
Reaktionsharz-Klebstoffe
- geeignet für Massivparkett, feuchtigkeitsempfindliches oder spannungsreiches Parkett, Massivdielen und Fertigparkett
- Parkett aus Buche, Ahorn oder exotischen Hölzern
- zur Verlegung auf Fußbodenheizung oder generell in Badezimmern
- 2K-PU Parkettklebstoff nicht geeignet für unerfahrene Parkettleger, wegen der schnellen Aushärtung
Ein wahrer Alleskönner unter den Parkettklebern ist der Reaktionsharz-Kleber. Dieser lässt sich für fast alle Parkettarten verwenden und besitzt eine hohe Klebewirkung bei geringen Ausdünstungen. Wie der Name schon verrät, reagiert der Klebstoff, wenn er mit einer anderen Komponente in Berührung kommt: Sie mischen Ihn entweder an oder er reagiert, wenn er mit der Luftfeuchtigkeit der umgebenden Raumluft in Kontakt kommt. Besonders empfehlenswert ist der Reaktionsharz-Kleber bei feuchtigkeitsempfindlichen und spannungsreichen Parkettböden. Ein weiterer Vorteil: Der Kleber trocknet sehr schnell.
Zu den Reaktionsharz-Klebstoffen gehört auch der Silan-Kleber, auch bekannt als Elastik-Kleber. Der Silan-Kleber funktioniert ganz ohne Wasser und Lösungsmittel. Er reagiert mit der Luftfeuchtigkeit und beginnt zu trocknen. Die Besonderheit beim Elastik-Kleber ist, dass er beim Trocknen nicht komplett aushärtet, sondern – wie der Name schon sagt – elastisch bleibt. Somit besitzt er eine höhere Flexibilität als herkömmliche Parkettkleber. Besonders in Kombination mit einer Fußbodenheizung ist dies wichtig, denn dort treten höhere Spannungen auf, die herkömmliche Kleber vom Parkett lösen würden.
Auch der 2K-PU Parkettklebstoff gehört zur Kategorie der Reaktionsharz-Kleber. Er wird aus zwei Komponenten zusammengemischt, die chemisch miteinander reagieren. Der 2K-PU Parkettkleber härtet besonders schnell aus, besitzt eine sehr gute Klebewirkung und eine hohe Festigkeit. Als Laie ist von dem 2K-PU Kleber jedoch eher anzuraten. Wenn Sie bereits geübt im Verlegen von Parkett sind, ist dieser Parkettkleber dennoch genau das Richtige für Sie.
Hybrid-Parkettklebstoffe
- geeignet für fast alle Parkettarten wie Stabparkett, Holzpflaster, Massiv- und Mehrschichtdielen
- fehlende Langzeiterfahrungen besonders bei exotischen Hölzern
Der Hybrid-Klebstoff, auch MS Polymer-Kleber, oder Hybrid-Elastik-Kleber genannt, ist eine weitere Neuheit unter den Parkettklebern. Dabei überzeugt er als Alternative zu Lösemittel-Klebstoffen besonders durch seine hohe Elastizität, Witterungsbeständigkeit, UV-Stabilität und seine Beständigkeit bei niedrigen Temperaturen. Da auch der Hybrid-Parkettkleber frei von Wasser ist, funktioniert er mit fast allen Parkettarten. Wenn Sie Parkett aus exotischen Hölzern verlegen wollen, bedenken Sie, dass es zu diesem Parkettkleber wegen seiner Marktneuheit noch keine Langzeiterfahrungen gibt.
Parkettkleber – so wenden Sie ihn richtig an
Sie haben den passenden Parkettkleber gefunden? Dann steht Ihrem Traum-Parkettboden nichts mehr im Weg. Um Ihr Parkett richtig zu kleben und zu verlegen, benötigen Sie das passende Werkzeug:
- Stoßscharre
- Richtscheit
- Zahnspachtel
- Stichsäge
- Hammer
- Wasserwaage
- Schlagholz
- Zugeisen
- Schmiege
- Abstandshalter oder Keile
Wenn Sie diese Werkzeuge hergerichtet haben, kann es fast losgehen. Bevor Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen, muss der Estrich sauber sein. Saugen Sie diesen gründlich mit dem Staubsauger ab und entfernen alle Unreinheiten mit der Stoßscharre. Wenn der Boden frei von Staub, Dreck und Wasser ist, können Sie mit dem Richtschwert überprüfen, ob der Estrich eben ist. Der Raum, in dem Sie das Parkett verlegen, sollte nicht kälter als 16°C sein, da sonst der Kleber nicht trocknet. Legen Sie das Parkett bereits am Vortag in den entsprechenden Raum, damit sich das Parkett akklimatisieren kann.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Parkett verkleben
Jetzt kann es endlich losgehen! Beginnen Sie am besten an der Wand, die der Tür gegenüber liegt. So kann Ihr frisch verklebtes Parkett in Ruhe trocknen. Legen Sie die ersten drei Reihen Ihres Parkettbodens - zunächst ohne Kleber - auf den Boden. Beachten Sie, dass Sie an allen Seiten eine 10 mm breite Dehnungsfuge Platz lassen. Dies ist wichtig, damit das Holz arbeiten und sich ausdehnen kann. Messen Sie die Paneele nun ab und schneiden Sie entsprechend zu. Wenn die ersten drei Reihen an Ihr Zimmer angepasst sind, zeichnen Sie mit einem Bleistift an, wo diese aufhören. Innerhalb dieser Markierung tragen Sie mit dem Zahnspachtel den Parkettkleber auf.
Achten Sie beim Auftragen des Parkettklebers darauf, dass dieser ganz flächig und gleichmäßig innerhalb der markierten Stelle verteilt ist. Sie haben ab jetzt zwischen 30 und 40 Minuten Zeit, um das zugeschnittene Parkett auf der verklebten Fläche zu verlegen. Gehen Sie dabei vorsichtig und gewissenhaft vor. Wenn Sie Ihre erste Reihe Ihres Parketts verlegt haben, benutzen Sie die Abstandhalter oder Keile, um die Dehnungsfuge freizuhalten. Bei den nächsten Reihen gehen Sie gleichermaßen vor.
Falls Parkettkleber zwischen den Fugen hervorquellen sollte, wischen Sie diesen entweder gleich ab, oder entfernen Sie ihn vorsichtig, nachdem der Kleber ausgehärtet ist. Achten Sie darauf, dass kein Parkettkleber auf Ihre Kleidung gerät, da Sie ihn sonst auf den anderen Paneelen verteilen könnten.
Parkettkleber — unser Fazit zu Auswahl & Anwendung:
Ob hochwertiger Eichenparkett, teurer Mahagoni-Boden oder seltene exotische Hölzer: Ein Parkettkleber lohnt sich in jedem Fall. Er macht es nicht nur möglich, den Parkettboden abzuschleifen und ihm somit ein langes Leben zu ermöglichen. Parkettkleber dient auch als zusätzlicher Trittschallschutz und Wärmeleiter – perfekt als Kombination zu Ihrer Fußbodenheizung.
Doch nicht jeder Parkettkleber ist für Ihren Holzboden geeignet. Wir helfen Ihnen dabei, den passenden Klebstoff für Ihr Parkett zu finden. So ist beispielsweise der Dispersions-Klebstoff perfekt für Fertig- oder Industrieparkett - er eignet sich jedoch nicht für quellendes Holz. Reaktionsharz-Klebstoff ist dagegen bestens für Hölzer wie Buche, Ahorn oder exotische Hölzer geeignet. Grundsätzlich gilt jedoch: Hände weg von stark lösungsmittelhaltigen Parkettklebern. Mittlerweile gibt es jedoch viele Alternativen. Wenn Sie sich unsicher sind, welcher Parkettkleber für Ihren Parkettboden am besten geeignet ist, lassen Sie sich bei Ihrem Parketthändler beraten: Dieser informiert Sie über die Eigenschaften des Holzes und den dazu passenden Parkettklebern.
Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich gibt es vier Arten von Parkettklebern mit individuellen Eigenschaften: (1) Lösungsmittelfreie Parkettkleber sind für quell-unempfindliches Parkett, wie z. B. mehrschichtiges Fertigparkett geeignet. (2) Lösemittel-Parkettklebstoffe sind für schubfeste Parkette aus Buche, Ahorn oder exotischen Hölzern geeignet. Durch das Lösemittel ist Vorsicht vor gesundheitsschädlichen Ausdünstungen geboten. (3) Reaktionsharz-Klebstoffe empfehlen sich für Massivparkett, feuchtigkeitsempfindliches oder spannungsreiches Parkett und zur Verlegung auf Fußbodenheizungen (4) Hybrid-Parkettklebstoffe sind für fast alle Parkettarten geeignet.
Parkettboden lässt sich entweder „schwimmend“ verlegen oder vollständig verkleben. Bei der schwimmenden Methode wird das Parkett nicht am Boden fixiert. Parkett zu verkleben ist kostenintensiver, bringt jedoch auch verschiedene Vorteile mit sich: Das Parkett ist langlebiger und stabiler. Außerdem führt verklebtes Parkett zu einer besseren Wärmeleitfähigkeit und verringert den Raumschall.
Besonders in Verbindung mit einer Fußbodenheizung ist es sinnvoll, den Parkettboden zu kleben. Hierdurch profitieren Sie nicht nur durch eine bessere Wärmeleitfähigkeit, sondern wirken auch Luftpolstern entgegen. Vor allem Reaktionsharz-Klebstoffe sind zur Verlegung auf Fußbodenheizungen oder generell in Badezimmern zu empfehlen.