Nacktschnecken bekämpfen: Garten ohne Schnecken
Schnecken im Garten sind ein bekanntes Problem, das viele Gärtner zur Verzweiflung bringen kann. Besonders Nacktschnecken können innerhalb kürzester Zeit gewaltige Schäden anrichten und den mühsam gepflegten Garten in ein trauriges Trümmerfeld verwandeln. Im Jahr 2024 erleben wir erneut ein massives Auftreten dieser Schädlinge, was nicht zuletzt auf den milden Winter und die feuchte Witterung im Frühjahr zurückzuführen ist. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Schneckenarten Ihren Garten bedrohen, wie Sie eine Schneckenplage erkennen und welche Mittel und Methoden sich zur Bekämpfung von Schnecken bewährt haben. Zudem geben wir Ihnen wertvolle Tipps zur Vorbeugung, damit Ihr Garten auch in Zukunft frei von Schnecken bleibt.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Schnecken sind schädlich im Garten?
- Schnecken im Gemüsegarten erkennen: Anzeichen für Schneckenplage
- Mittel gegen Schnecken: natürliche & chemische Schneckenbekämpfung
- Natürliche Feinde von Schnecken im Garten
- Schneckenzäune, Barrieren & andere Arten, um Schneckenbefall zu verhindern
- Schnecken im Hochbeet oder Garten verhindern
Welche Schnecken sind schädlich im Garten?
Schnecken gehören zur Klasse der Weichtiere und sind in fast jedem Garten zu finden. Doch nicht alle Schnecken sind schädlich. Während die meisten Arten eher harmlos sind, gibt es einige wenige, die den Gärtnern das Leben schwer machen.
Häufige Schneckenarten in deutschen Gärten
- Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris): Diese rot-braune Nacktschnecke ist einer der größten Schädlinge in deutschen Gärten. Sie frisst nahezu jede Pflanze und vermehrt sich rasend schnell. Die Spanische Wegschnecke gilt als Hauptverursacher von Schäden an Salaten, Gemüse und Zierpflanzen.
- Gartenwegschnecke (Arion hortensis): Die kleineren, meist dunkel gefärbten Exemplare dieser Art bevorzugen feuchte, schattige Bereiche und ernähren sich ebenfalls von jungen Pflanzen.
- Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum): Diese hellbraune bis graue Nacktschnecke ist vor allem in landwirtschaftlich genutzten Bereichen aktiv, aber auch im Garten sehr gefräßig. Sie ist bekannt dafür, an Wurzeln und Blättern zu fressen und große Schäden an Gemüsepflanzen zu verursachen.
Nützliche Schnecken im Garten
Nicht alle Schnecken sind Feinde des Gärtners. Weinbergschnecken (Helix pomatia) etwa sind nützliche Helfer im Garten. Sie ernähren sich vorwiegend von abgestorbenem Pflanzenmaterial und Algen und tragen so zur Bodenverbesserung bei. Zudem fressen sie die Gelege von Nacktschnecken, was die Vermehrung dieser Schädlinge eindämmt. Es lohnt sich also, Weinbergschnecken zu schützen und in Ihrem Garten anzusiedeln.
Schnecken im Gemüsegarten erkennen: Anzeichen für die Schneckenplage
Schnecken sind vor allem in den frühen Morgenstunden und abends aktiv, wenn die Temperaturen kühler sind und der Boden feucht ist. Doch wie erkennt man, ob der eigene Garten von einer Schneckenplage betroffen ist?
Typische Anzeichen für Schneckenbefall
- Fraßspuren: Deutliche Fraßspuren an Blättern und Stängeln sind ein sicheres Zeichen für Schneckenbefall. Besonders junge Pflanzen und zarte Gemüsesorten wie Salat sind gefährdet.
- Schleimspuren: Schnecken hinterlassen eine glänzende, schleimige Spur auf dem Boden und den Pflanzen, die bei Tageslicht leicht zu erkennen ist.
- Eier im Boden: Schnecken legen ihre Eier bevorzugt in feuchte, schattige Bereiche ab. Wenn Sie beim Graben kleine, weiße Kugeln im Boden finden, handelt es sich wahrscheinlich um Schneckeneier.
Ab wann handelt es sich um eine Plage?
Eine Schneckenplage liegt vor, wenn der Befall so stark ist, dass Pflanzen in ihrem Wachstum erheblich beeinträchtigt werden oder sogar absterben. Dies ist besonders ärgerlich im Gemüsegarten, wo die Ernte stark reduziert werden oder ganz ausfallen kann. Sobald Sie die oben genannten Anzeichen regelmäßig beobachten, sollten Sie sofort Maßnahmen ergreifen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Mittel gegen Schnecken: natürliche & chemische Schneckenbekämpfung
Um Schnecken effektiv zu bekämpfen, stehen Ihnen verschiedene Mittel und Methoden zur Verfügung. Diese reichen von natürlichen Hausmitteln bis hin zu chemischen Präparaten.
Chemische Schneckenbekämpfung: Schneckenkorn
Schneckenkorn ist ein bewährtes Mittel gegen Nacktschnecken. Es gibt verschiedene Produkte auf dem Markt, die auf unterschiedlichen Wirkstoffen basieren:
- Eisen-III-Phosphat: Dieser Wirkstoff ist umweltfreundlich und zersetzt sich im Boden zu natürlichen Bestandteilen. Er wirkt, indem er die Schnecken zur Einstellung der Nahrungsaufnahme bringt, woraufhin sie verhungern.
- Metaldehyd: Dieses Schneckenkorn wirkt als Nervengift auf die Schnecken, ist jedoch auch für Haustiere und andere Tiere giftig. Der Einsatz sollte daher mit besonderer Vorsicht erfolgen.
- Eisen-II-Sulfat: Ein weiterer Wirkstoff, der Schnecken zur Einstellung der Nahrungsaufnahme bringt, aber weniger umweltschonend ist als Eisen-III-Phosphat.
Anwendung und Dosierung: Achten Sie bei der Anwendung von Schneckenkorn stets auf die Dosierungshinweise des Herstellers. Das Korn sollte gleichmäßig um die betroffenen Pflanzen verteilt werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
Hausmittel gegen Schnecken
Neben chemischen Mitteln gibt es auch eine Vielzahl von Hausmitteln, die bei der Schneckenbekämpfung helfen können:
- Bierfallen: Diese Methode ist zwar populär, aber umstritten. Schnecken werden von dem Geruch des Bieres angelockt, fallen in die Falle und ertrinken. Allerdings lockt man mit Bierfallen oft auch Schnecken aus benachbarten Gärten an, was das Problem verschlimmern kann.
- Kaffeesatz und Holzasche: Diese Substanzen können als Barriere um Pflanzen gestreut werden. Schnecken meiden den Kontakt, da der Boden durch die Substanzen für sie unangenehm wird.
- Pflanzen, die Schnecken fernhalten: Bestimmte Pflanzen wie Knoblauch, Rosmarin oder Kapuzinerkresse wirken abschreckend auf Schnecken. Sie können diese Pflanzen gezielt um gefährdete Beete setzen, um Schnecken fernzuhalten.
Natürliche Feinde von Schnecken im Garten
Die Förderung natürlicher Fressfeinde ist eine umweltfreundliche und nachhaltige Methode zur Schneckenbekämpfung.
Förderung von Igeln, Vögeln und Kröten
- Igel: Igel sind besonders effektive Schneckenjäger. Sie lassen sich im Garten ansiedeln, indem man ihnen Unterschlupfmöglichkeiten wie Laubhaufen oder spezielle Igelhäuser anbietet.
- Vögel: Einige Vogelarten wie Amseln, Drosseln und Stare fressen Schnecken. Sie können die Vögel anlocken, indem Sie Futterstellen einrichten und ihnen Nistmöglichkeiten bieten.
- Kröten: Auch Kröten vertilgen gerne Schnecken. Um sie in Ihren Garten zu locken, können Sie kleine Teiche oder feuchte Stellen schaffen, in denen sich die Kröten wohlfühlen.
Einsatz von Nematoden
Eine weitere biologische Methode zur Schneckenbekämpfung ist der Einsatz von Nematoden. Diese winzigen Fadenwürmer dringen in die Schnecken ein und töten sie von innen heraus. Sie können Nematoden online oder im Fachhandel erwerben und im Garten ausbringen. Beachten Sie jedoch, dass Nematoden eine hohe Bodenfeuchtigkeit benötigen, um wirksam zu sein.
Dr. Fritz Moosbrugger, Experte für Biologische Schädlingsbekämpfung, warnt jedoch vor einer unbedachten Anwendung: „Nematoden können in einem ökologischen Garten sehr effektiv sein, allerdings sollte man sie nur gezielt einsetzen und darauf achten, dass sie zur betreffenden Schneckenart passen“.
Schneckenzäune, Barrieren & andere Arten, um Schneckenbefall zu verhindern
Vorbeugende Maßnahmen sind oft die effektivste Methode, um Schneckenbefall von vornherein zu verhindern.
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Absammeln von Schnecken
Das regelmäßige Absammeln von Schnecken, insbesondere in den frühen Morgenstunden oder nach Regenfällen, kann den Befall deutlich reduzieren. Gesammelte Schnecken sollten weit entfernt vom Garten ausgesetzt werden.
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Schneckenzäune und -kragen
Schneckenzäune bestehen aus Metall oder Kunststoff und sind so konstruiert, dass die Schnecken sie nicht überwinden können. Sie eignen sich besonders für die Umzäunung von Beeten.
Schneckenkragen werden direkt um einzelne Pflanzen gelegt und verhindern, dass Schnecken diese erreichen. Diese Kragen bestehen entweder aus Kunststoff oder Metall und sind in verschiedenen Größen erhältlich.
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Schneckenmatten
Schneckenmatten aus Kupfer oder anderen Materialien erzeugen bei Kontakt mit Schnecken eine leichte elektrische Ladung, die die Tiere abschreckt. Sie können diese Matten unter Pflanzgefäßen oder entlang von Beeten auslegen.
Schnecken im Hochbeet oder Garten verhindern
Eine gute Gartenplanung und -Pflege sind eine gute Möglichkeit, um Schneckenplagen von vorneherein zu verhindern. Mit diesen Maßnahmen sind Sie den Kriechtieren einen Schritt voraus:
Gartenplanung und Fruchtfolge
Pflanzen Sie stark von Schnecken befallene Pflanzen nicht jedes Jahr am selben Ort. Eine gut geplante Fruchtfolge verhindert, dass sich Schneckenpopulationen auf bestimmte Bereiche konzentrieren.
Bodenbearbeitung und Kompostmanagement
Lockern Sie regelmäßig den Boden auf, um Schneckeneier zu zerstören. Achten Sie auch darauf, Komposthaufen fern von Beeten zu platzieren, da diese oft als Versteck für Schnecken dienen.
Mischkultur und Begleitpflanzen
Setzen Sie auf Mischkultur und pflanzen Sie schneckenresistente Pflanzen wie Lavendel, Thymian oder Schnittlauch zwischen empfindliche Gemüsesorten. Diese Pflanzen helfen, Schnecken fernzuhalten und den Befall zu minimieren.
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