Alte Silikonfugen entfernen & erneuern
Risse oder Verfärbungen des Silikons festgestellt? Jetzt sollten Sie handeln! Undichte und poröse Silikonfugen sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch hohe Reparaturkosten nach sich ziehen. Dringen Feuchtigkeit oder sogar Spritzwasser durch die Fugen hinter die Fliesen und in das Gemäuer, führt dies schnell zu Schimmelbildung und irreversiblen Schäden an der Bausubstanz. Eine kostspielige Sanierung lässt ohne eine fachgerechte Bauwerksabdichtung nicht lange auf sich warten! Aber keine Sorge: Schon ein paar Handgriffe reichen, um das Fugenmaterial abzudichten und das Bauwerk vor eindringendem Wasser zu schützen. In diesem Ratgeber lesen Sie, wie Sie Silikonfugen entfernen und erneuern. Unsere Anleitung, inklusive Tipps zur Auswahl des Sanitärsilikons, des Werkzeugs und zur Vermeidung von häufigen Fehlern.
Inhalt:
- Warum & wann Silikonfugen erneuern?
- Welches Silikon eignet sich?
- Welchen Silikon-Entferner nutzen?
- Werkzeug, um Silikon aus Fugen zu entfernen
- Silikonfugen ziehen & erneuern: Schritt für Schritt
- Typische Fehler beim Entfernen von alten Silikonfugen
Warum & wie oft sollte man Silikonfugen erneuern?
Silikon schützt die Wand vor Feuchtigkeit und Wasser und wird deshalb besonders gerne verwendet, um Fugen abzudichten. Insbesondere in Räumen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, beispielsweise im Sanitärbereich, sind dichte Silikonfugen daher das A und O, um das Bauwerk vor Schimmelpilz und anderen schädlichen Einwirkungen zu schützen. Um einen hinreichenden Schutz zu gewährleisten, sollten die Silikonfugen regelmäßig erneuert werden, am besten alle fünf bis acht Jahre. Spätestens jedoch, wenn Sie Risse oder Verfärbungen, die auf einen Schimmelpilz hinweisen, feststellen, sollten Sie alte Silikonfugen entfernen und durch neue Silikonmasse ersetzen.
Silikonfugen erneuern: Welches Silikon eignet sich?
Sie möchten im Badezimmer die Fugen erneuern oder die Silikonfugen in der Küche ausbessern? Dann sollten Sie die richtige Fugenmasse wählen, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen. Welche Silikonarten es gibt und wofür sich diese eignen, hier im Überblick:
- Neutralvernetzendes Silikon: Silikone dieser Art sind in der Regel geruchlos und materialfreundlich. Darüber hinaus wehren Sie Schimmelpilze besser ab als essigvernetzende Silikone, sind jedoch auch kostspieliger.
- Essigvernetzendes Silikon: Essigvernetzende Silikone sind besonders günstig in der Anschaffung, dafür jedoch nicht so resistent gegen Schimmelbefall und Dreck. Für den Einsatz im Sanitärbereich eignet sich daher keine essigvernetzende Silikonmasse. Ihr beißender Geruch nach Essig kommt von der Essigsäure, die während des Trocknungsprozesses an die Oberfläche und das Untergrundmaterial abgegeben wird. Einige Metalle, darunter Chrom und Kupfer sowie kalkhaltige Untergründe werden von der Essigsäure zudem angegriffen.
- Silikone je nach Anwendungsbereich: Wer auf Nummer sicher gehen will, greift auf eine speziell auf die jeweilige Anwendung ausgerichtete Silikonmasse zurück. In unserem Online-Baumarkt finden Sie Sanitärsilikon sowie andere Fugenmassen für einen fachgerechten Einsatz.
Welchen Silikon-Entferner? Chemisch oder mechanisch?
Beim Erneuern von Silikonfugen können Sie zwischen verschiedene Werkzeugen und Reinigungsmitteln wählen. Jedes besitzt Vor- und Nachteile. Fugenmesser und Fugenkratzer sind präzise, benötigen jedoch etwas Geschick und können bei unsachgemäßer Anwendung Kratzer verursachen. Chemische Silikonentferner lösen Silikonreste effektiv. Gelartige Mittel können auch an senkrechten Fugen oder an Decken eingesetzt werden, ohne zu tropfen. Achten Sie beim Auftragen darauf, angrenzende Materialien auszusparen und sie damit nicht zu beschädigen. Auch Hausmittel werden gerne zum Silikonfugen-Erneuern eingesetzt, beispielsweise Nagellackentferner. Davon raten wir allerdings ab, da dies zu Materialschäden führen kann.
Unser Tipp: Für eine sichere Entfernung alter Silikonmasse kombinieren Sie mechanische und chemische Mittel. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie die Fugen im Bad und anderen Räumen erneuern.
Achtung: Beachten Sie bei dem verwendeten Entferner unbedingt die Materialtauglichkeit für die jeweilige Oberfläche. Nicht jeder Silikon-Entferner ist für jedes Material geeignet. Halten Sie sich an die Herstellerangaben und testen Sie das Produkt vorher an einer unauffälligen Stelle. Auch beim mechanischen Silikonfugen-Entfernen sollten Sie vorsichtig sein und sich lieber etwas mehr Zeit lassen, um Kratzer und andere Beschädigungen zu vermeiden.
Werkzeug, um Silikon aus Fugen zu entfernen
Ob Fenster oder Dusche: Silikon zu erneuern gehört zu den wichtigsten Aufgaben rund ums Haus. Das Gute daran: Silikonfugen zu ziehen und durch neue zu ersetzen, ist ganz einfach. Diese Dinge benötigen Sie:
- Fugenmesser bzw. Fugenhai oder Fugenkratzer
- Japanspachtel oder Teppichmesser
- Silikon-Entferner aus dem Fachhandel
- Pinsel
- Primer für eine bessere Haftung der neuen Fugenmasse
- Silikonspritze bzw. Kartuschenpistole
- Silikonmasse
- Spülmittel
- Fugenglätter
- ggf. Abklebeband, z. B. Malerkrepp
Keine Lust auf nervtötendes Suchen im Regal und langes Schlangestehen an der Kasse? Bestellen Sie einfach im Online-Baumarkt! Silikonfugen zu erneuern war noch nie einfacher: Denn Ihr Werkzeug bestellen Sie bei uns bequem online.
Silikonfugen ziehen & erneuern: Schritt für Schritt
Zur Erneuerung von Silikonfugen wird zunächst die alte Fuge mit Werkzeugen wie einem Cuttermesser, einem Fugenmesser oder einem flüssigen Silikonentferner entfernt. Anschließend erfolgt eine gründliche Reinigung der Oberflächen, gefolgt von der Anwendung eines Primers, um die Haftung des neuen Silikons zu verbessern. Nachdem der Primer getrocknet ist, wird das neue Silikon entlang der Fugen aufgetragen und mit einem Fugenglätter oder einem Finger gleichmäßig geglättet. Es ist wichtig, das Silikon vollständig trocknen zu lassen, bevor die Fläche wieder belastet wird.
Eine ausführliche Anleitung fürs Silikonfugen-Entfernen finden Sie hier:
- Reinigen: Bevor man in seiner Küche, seinem Bad oder seiner Dusche die Silikonfugen erneuern kann, muss die Fugenumgebung gereinigt werden. Säubern Sie daher alle Oberflächen gründlich.
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Alte Silikonfugen entfernen: Mithilfe eines Fugenmessers oder Teppichmessers lassen sich Silikonfugen einschneiden und aus den Fugen kratzen. Verbleibende Silikonreste pinseln Sie mit flüssigem Silikon-Entferner aus dem Fachhandel ein und lösen sie mit einem Japanmesser ab. Beachten Sie dazu die Herstellerangaben des jeweiligen Produkts.
Achtung: Möchten Sie im Waschbecken, der Badewanne oder der Dusche das Silikon erneuern, muss vorher der Abfluss geschlossen werden. Silikon darf auf keinen Fall ins Abwasser gelangen!
- Vorbereitung mit Primer: Haben Sie die alte Silikonmasse restlos entfernt und die Fuge ist sauber, geht es ans Ausspritzen. Bevor Sie das neue Fugenmaterial einfügen, sollten Sie jedoch einen Primer auftragen und trocknen lassen. Dadurch kann die Haftung der neuen Fugenmasse deutlich erhöht werden. In der Zwischenzeit bereiten Sie die Silikonkartusche vor.
- Vorbereitung der Kartuschenspritze: Schneiden Sie die Kartusche auf und drehen Sie die Spitze darauf. Nun schneiden Sie die Spitze schräg auf.
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Fugen ausspritzen: Setzen Sie die Silikonspritze an der Fuge an und füllen Sie diese gleichmäßig mit der Silikonmasse. Da die Spaltbreite in der Regel geringer ist als die Fugenbreite und Silikon mit der Zeit schrumpft, orientieren Sie sich hinsichtlich der Breite am besten an der alten Fuge und addieren darauf ca. 2 mm.
Tipp: Um sicherzugehen, dass das Silikon nicht auf umliegende Flächen gelangt, können Sie diese einfach abkleben, zum Beispiel mit Malerkrepp. Entfernen Sie das Klebeband jedoch erst wieder, nachdem die neue Fuge vollständig ausgetrocknet ist.
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Fugen glätten: Das Wichtigste ist geschafft: Die alte Silikonfuge ist entfernt und die neue Silikonmasse haben Sie bereits in die Fuge gespritzt. Jetzt geht es an die Feinarbeiten: Solange das Silikon noch flüssig ist, können Sie es glätten. Dazu benetzen Sie die Masse mit Seifenwasser, welches Sie schnell und einfach selbst aus Wasser und Spülmittel herstellen. Nun glätten Sie die Masse mit einem Fugenglätter.
Achtung: Die Zeitspanne zum Glätten ist sehr gering und beträgt in der Regel um die zehn Minuten. Sie sollten daher umgehend nach der Einarbeitung des neuen Silikons in die Fuge damit beginnen.
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Trocknungszeit beachten & ggf. Unebenheiten versäubern: Lassen Sie die neue Silikonfuge vollständig austrocknen, bevor diese mit Wasser in Berührung kommt. Halten Sie sich dabei an die Produktangaben. Kleine Unebenheiten können Sie vorsichtig mit einem Teppich- bzw. Cuttermesser entfernen. Doch seien Sie nicht zu grob, sonst riskieren Sie Kratzer an den Fliesen!
Vorsicht: Verwenden Sie keinen Silikon-Entferner, um die Fugenränder zu versäubern, sonst riskieren Sie, dass die Silikonmasse angegriffen und infolgedessen undicht wird.
Typische Fehler beim Entfernen von alten Silikonfugen
Bei der Erneuerung Ihrer Silikonfugen sollten Sie sorgfältig arbeiten, sonst drohen nicht nur undichte Fugen, sondern auch erneuter Schimmelbefall oder das Ablösen des neuen Silikons. Häufig werden diese Fehler beim Erneuern des Silikons begangen:
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Ungenügendes Entfernen der alten Fugen
Bleiben Rückstände des alten Silikons zurück, besteht die Gefahr, dass das neue Material nicht gut haftet — und die Fuge schnell undicht wird. Entfernen Sie deshalb gründlich das alte Fugenmaterial mit chemischen Silikonenfernern und Fugenmessern. Silikon-Rückstände können mit einem Primer behandelt werden.
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Falsche Silikonart verwendet
Essigvernetzendes Silikon kann bestimmte Materialien wie Naturstein oder Metalle angreifen und ist weniger resistent gegen Schimmel. Achten Sie deshalb im Badezimmer, in der Küche oder in Feuchträumen darauf, neutralvernetzendes Sanitärsilikon zu kaufen.
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Silikonfugen nicht richtig gereinigt
Für das Haften des neuen Silikons ist es wichtig, dass Staub, Fett oder Schimmel auf der Oberfläche komplett entfernt werden. Achten Sie danach darauf, dass die Fugen sauber sind, bevor Sie das Silikon erneuern.
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Unpassende Fugenbreite oder -tiefe
Zu schmale Fugen führen zu mangelnder Dichtheit, zu breite Fugen erschweren das Glätten und können unsauber aussehen. Als Richtwert gilt die optimale Fugenbreite von 5 mm. Weitere Informationen finden Sie im Blogbeitrag zum Fugen abdichten.
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Fugen nicht rechtzeitig geglättet
Ein optischer Fehler entsteht oft, wenn das Silikon antrocknet, bevor die Fugen geglättet wurden. Die Unebenheiten können nach dem Aushärten nur schwer korrigiert werden. Glätten Sie am Besten direkt nach dem Auftragen mit einem Fugenglätter oder dem Finger (mit Spülmittelwasser benetzt).
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Trocknungszeit nicht beachtet
Wird das Silikon zu früh belastet, kann es undicht werden oder sich verformen. Achten Sie deshalb genau auf die angegebene Trocknungszeit auf dem Sanitärsilikon. Durchschnittlich benötigen Fugen mit 5 bis 10 mm Breite 24 bis 48 Stunden, um komplett auszuhärten.