Ein Waschbecken im Bad ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich das klassische Stück Keramik, das direkt an die Wand geschraubt und dann mit der Wand verfugt wird. Auch die gute alte Waschschüssel hat ihren Weg zurück ins Bad gefunden, jedoch nur als Beckenersatz mit eigenem Abfluss. Die Küchenspüle ist dagegen im Regelfall in die Arbeitsplatte eingelassen und muss rundherum abgedichtet sein, um kein Spritzwasser in die Unterschränke gelangen zu lassen.
Allen drei gemeinsam: Wenn die Dichtung brüchig und durchlässig wird, kann sich Wasser im Unterbau oder sogar in der Wand ansammeln und zu unschönen Konsequenzen führen.
Sie können in Ihrem Online-Baumarkt norax.de die richtigen Materialien finden, um Ihre Waschbecken oder Spülbecken wieder abzudichten. Welche Abdichtung für welche Art von Becken sinnvoll ist, ob Sie Sanitärsilikon kaufen sollten oder ob Fugenmasse ausreicht, erfahren Sie hier.
Warum werden Wasch- & Spülbecken undicht?
Im Laufe der Zeit kann die Abdichtung um das Waschbecken oder Spülbecken herum abnutzen. Dies kann durch wiederholte Reinigung, mechanische Beanspruchung oder normale Alterung des Dichtungsmaterials verursacht werden. Das ist im Regelfall erst viele Jahre nach der ersten Installation ein Problem.
Ein weiterer Grund für undichte Fugen am Waschbecken: Eine unsachgemäße Installation kann viel früher zu Undichtigkeiten führen. Wenn die Abdichtung nicht ordnungsgemäß angebracht oder das Dichtungsmaterial nicht korrekt verwendet wird, sind Undichtigkeiten vorprogrammiert.
Es reicht schon, wenn das falsche Material verwendet wurde, das mit der Umgebung in Küche und Bad nicht umgehen kann. Temperaturschwankungen sorgen dafür, dass Materialien sich ausdehnen und zusammenziehen. Wenn das Dichtungsmaterial nicht flexibel genug oder nicht für den Einsatz in Umgebungen mit Temperaturschwankungen geeignet ist, können die Dichtungen schon bald spröde werden.
Durch regelmäßige Wartung und Inspektion können die meisten Schäden frühzeitig erkannt und verhindert werden — bevor Schimmel oder Bauwerksschäden auftreten.
Alles für die Abdichtung Ihres Waschbeckens
Anzeichen für undichte Waschbecken
- Wasserflecken oder Feuchtigkeit: Wenn Sie Wasserflecken oder Anzeichen von Feuchtigkeit um das Waschbecken herum bemerken, kann dies darauf hindeuten, dass Wasser durch undichte Stellen gelangt.
- Schimmelbildung: Feuchtigkeit und Undichtigkeiten können die Bildung von Schimmel begünstigen. Wenn Sie Schimmel um das Becken herum entdecken, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass es undicht ist und eine neue Abdichtung benötigt.
- Lockerheit oder Bewegung: Wenn das Becken locker sitzt oder sich bewegt, wird auch die Abdichtung zwischen dem Spülbecken und der Arbeitsplatte oder dem Waschbecken und der Wand nicht mehr effektiv sein. Dies kann dazu führen, dass Wasser unter das Spülbecken gelangt.
- Sichtbare Risse oder Lücken: Überprüfen Sie das Dichtungsmaterial um das Becken herum auf sichtbare Risse, Lücken oder Abnutzungserscheinungen. Dann weiß man sicher, dass die Abdichtung nicht mehr intakt ist und erneuert werden muss.
- Geruchsbildung: Wenn Sie einen unangenehmen Geruch aus dem Bereich um das Spülbecken herum bemerken, wird dies wahrscheinlich ein Zeichen dafür sein, dass Wasser unter dem Spülbecken stagniert und Schimmel oder Bakterienwachstum verursacht.
Mit welchem Material Waschbecken abdichten?
Insgesamt ist Silikon die bevorzugte Wahl zum Abdichten von Waschbecken, da es flexibel, wasserbeständig und langlebig ist. Abgesehen von Silikon gibt es verschiedene andere Dichtmassen, um ein Waschbecken abzudichten. Die haben ihre Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt.
- Dichtungsband ist eine weitere Option für das Abdichten von Waschbecken. Es besteht aus einem flexiblen Material, das um die Fugen herum gelegt wird. Es ist einfach anzuwenden und erfordert keine speziellen Werkzeuge. Jedoch kann Dichtungsband mit der Zeit reißen oder sich lösen, besonders wenn es häufig Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
- Neben Silikon gibt es auch andere Dichtungsmassen auf Polymerbasis, die für das Abdichten von Waschbecken verwendet werden können. Diese können in Form von Kartuschen oder Tuben erhältlich sein und sind oft leichter zu entfernen als Silikon. Allerdings können sie möglicherweise nicht so flexibel sein wie Silikon und daher nicht für alle Anwendungen geeignet.
- Fugenmasse ist eine weitere Möglichkeit, um Waschbecken abzudichten. Es handelt sich um eine pastöse Substanz, die aufgetragen und geglättet wird, ähnlich wie Silikon oder Dichtungsmasse. Allerdings kann Fugenmasse bei Kontakt mit Wasser oder Feuchtigkeit seine Haftung verlieren und sich auflösen, dann ist die Dichtheit nicht gewährleistet.
Viele werden die Frage „Silikon oder Acryl zum abdichten?“ stellen, dies muss ganz klar zugunsten von Silikon entschieden werden. Acryl ist im Allgemeinen nicht die beste Option zum Abdichten von Waschbecken. Im Vergleich zu Silikon ist Acryl weniger flexibel. Bei Temperaturschwankungen und Bewegungen des Waschbeckens kann Acryl brechen oder Risse bekommen. Zudem ist es nicht so beständig gegenüber Feuchtigkeit wie Silikon, in Bad und Küche ein echtes Problem. Es ist möglich, dass Acryl in einigen Fällen als Abdichtungsmittel verwendet wird, aber es kann nicht die gleiche Leistung und Zuverlässigkeit wie Silikon bieten.
Waschbecken im Bad: Anleitung zum Abdichten
Auch wenn die Arbeiten am Bad-Waschbecken und der Küchenspüle recht ähnlich sind, hat das erneute Abdichten der Becken ein paar Unterschiede. Spülbecken in der Küche sind oft stärkeren Belastungen ausgesetzt als Waschbecken im Bad. Sie werden häufiger verwendet und können mit schwereren Gegenständen in Berührung kommen, was bedeutet, dass die Abdichtung möglicherweise robuster sein muss, um diesen Beanspruchungen standzuhalten. Zudem sind Bad-Waschbecken auch in verschiedenen Bauweisen erhältlich, als Wandanschluss-Becken und als Tisch-Waschschüssel. Die werden natürlich auch verschieden abgedichtet.
Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Abdichten eines Waschbeckens im Bad, wobei der Fokus nicht auf dem Abfluss liegt. Als Dichtmaterial empfehlen wir Sanitär-Silikon.
Materialien, die Sie benötigen:
- Silikon-Dichtungsmasse
- Silikon-Dichtungspistole
- Reinigungsmittel (z. B. Haushaltsreiniger, Alkohol oder Reinigungsspray)
- Lappen oder Papiertücher
- Klebeband (optional)
Schritt 1: Vorbereitung. Stellen Sie sicher, dass das Waschbecken sauber und trocken ist. Verwenden Sie bei Bedarf Reinigungsmittel, um Schmutz, Fett oder Seifenreste zu entfernen. Trocknen Sie die Oberfläche gründlich ab.
Schritt 2: Vorbereitung des Silikons. Schneiden Sie die Spitze der Silikon-Dichtungsmasse mit einer Schere ab und befestigen Sie die Düse. Drehen Sie den Kolben an der Dichtungspistole, um das Silikon bereitzustellen.
Schritt 3: Abkleben (optional). Wer präzise Ergebnisse erzielen möchte, kann die umliegenden Bereiche des Waschbeckens mit Klebeband abkleben. Dadurch wird verhindert, dass überschüssiges Silikon auf angrenzende Oberflächen gelangt. Das ist besonders bei Waschschüsseln wichtig.
Schritt 4: Auftragen des Silikons. Tragen Sie das Silikon entlang der Fugen zwischen dem Waschbecken und der Wand oder der Arbeitsplatte großzügig auf. Achten Sie darauf, dass Sie eine gleichmäßige Schicht auftragen und alle vorhandenen Lücken und Spalten abdecken. Ist das Becken eine Schüssel, dann tragen Sie das Silikon großzügig entlang der Fugen zwischen der Waschschüssel und dem Waschtisch auf. Achten Sie darauf, dass eine gleichmäßige Schicht alle vorhandenen Lücken und Spalten abdeckt.
Schritt 5: Glätten des Silikons. Verwenden Sie einen Finger oder ein Glättwerkzeug, um das aufgetragene Silikon gleichmäßig zu glätten und überschüssiges Material zu entfernen. Dies hilft auch dabei, eine gute Haftung zu gewährleisten und eine saubere, professionelle Oberfläche zu erzielen.
Schritt 6: Trocknen lassen. Lassen Sie das Silikon gemäß den Anweisungen auf der Verpackung trocknen. Die Trocknungszeit kann je nach Produkt verschieden lang sein, aber es wird empfohlen, das Waschbecken für mindestens 24 Stunden nicht zu benutzen, damit das Silikon vollständig ausgehärtet ist.
Schritt 7: Überprüfen. Nachdem das Silikon vollständig getrocknet ist, überprüfen Sie die Abdichtung sorgfältig, ob keine Undichtigkeiten vorhanden sind. Gegebenenfalls können Sie zusätzliches Silikon auftragen, um Lücken zu schließen oder undichte Stellen zu reparieren.
Spülbecken in der Küche neu abdichten: So geht‘s
Ein Aufsatzwaschbecken im Bad erfordert eine andere Abdichtungsmethode als ein unterbautes Spülbecken in der Küche. Insgesamt sind die grundlegenden Schritte zum Abdichten von Waschbecken im Bad und Spülbecken in der Küche ähnlich, aber es gibt auch spezifische Unterschiede: Spülbecken sind im Regelfall größer und haben eine komplexere Form als Waschbecken im Bad. So kommt es, dass das Abdichten eines Spülbeckens eine größere Oberfläche umfasst und möglicherweise mehr Zeit und Material erfordert.
Die Umgebung, in der sich Spülbecken und Waschbecken befinden, stellt unterschiedliche Anforderungen an das Abdichten. Zum Beispiel wird in der Küche eine größere Vielfalt an Chemikalien benutzt, die das Dichtungsmaterial beeinträchtigen. Spülbecken in der Küche sind eher Wasser- und Spritzwasser ausgesetzt als Waschbecken im Bad. Daher ist es hier viel wichtiger, dass die Abdichtung gegen Feuchtigkeit und Wassereinwirkung besonders beständig ist.
Materialien, die benötigt werden:
- Dichtungsmasse Silikon
- Dichtungspistole
- Reinigungsmittel (z. B. Alkohol oder Reinigungsmittel)
- Lappen oder Papiertücher
- Klebeband (optional)
Die Schritte 1 bis 3, also Vorbereitung von Becken und Silikonkartusche, sind die gleichen wie beim Waschbecken im Bad.
Schritt 4: Auftragen des Silikons. Tragen Sie das Silikon entlang der Fugen zwischen dem Spülbecken und der Arbeitsplatte oder der Spüle großzügig auf. Achten Sie darauf, dass Sie eine gleichmäßige Schicht auftragen.
Schritt 5: Glätten des Silikons. Verwenden Sie auch hier einen Finger oder ein Glättwerkzeug, um das aufgetragene Silikon gleichmäßig zu glätten.
Schritt 6: Trocknen lassen. Lassen Sie das Silikon mindestens 24 Stunden trocknen, bis es vollständig ausgehärtet ist.
Schritt 7: Überprüfen. Nachdem das Silikon vollständig getrocknet ist, überprüfen Sie die Abdichtung sorgfältig auf letzte Undichtigkeiten.