Das Flachdach ist in vielen Gegenden der Welt eher die Regel als die Ausnahme, aber meistens dort, wo es wenig regnet. Für Freunde der modernen Architektur ist das Flachdach die bevorzugte Dachform, aber in Deutschland muss es ungleich mehr aushalten: Regen, Schnee, Eis, Hagel, Frost im Wechsel mit intensivem Sonnenschein und entsprechende UV-Strahlenbelastung.
Wenn in Ihrem Flachdach ein Leck auftaucht, müssen Sie sofort handeln, sonst ist das Wasser schnell im Haus, in den Wänden und den Böden. Sie können in Ihrem Online-Baumarkt norax.de Bitumenabdichtungen kaufen, die das Dach für lange Zeit dicht machen, aber auch Dachanstrich oder Dachabdichtung kann eine Alternative sein. Wann welche Dachabdichtung sinnvoll ist, erfahren Sie hier.
Flachdach undicht: Was tun?
Die Flachdächer bieten eine moderne und ästhetisch ansprechende Optik, die gut zu zeitgenössischen Architekturstilen passt. Sie ermöglichen auch eine größere Design-Flexibilität für Gebäude mit mehreren Ebenen oder ungewöhnlichen Formen. Im Vergleich zu geneigten Dächern sind Flachdächer wesentlich einfacher zu inspizieren, zu warten und zu reinigen, weil man keine Sicherung braucht. Sie geben zudem die Möglichkeit, Dachterrassen oder Dachgärten anzulegen und so dem Haus, aber auch der Garage oder dem Gartenhaus eine weitere Nutzfläche hinzuzufügen.
Diese Art der Nutzung beansprucht aber die Abdichtung des Flachdaches noch zusätzlich. Nicht nur die Elemente, sondern auch die Bewohner oder die Pflanzenwurzeln lasten dann auf der Dachoberfläche. Aber vor allem in den nassen und kälteren Monaten ist es wichtig, dass Ihr Flachdach absolut wasserdicht ist. Flachdächer können für eine Reihe von Problemen anfällig sein, wie Wasseransammlungen und Lecks, die durch schlechtes Wetter verursacht werden. Dank der großen Fortschritte in der Dachdeckertechnik in den letzten Jahrzehnten stehen Hausbesitzern eine Reihe von Möglichkeiten zur Abdichtung von Flachdächern zur Verfügung.
Undichtes Flachdach: Lecks & Abflussprobleme
Wenn Sie Ihr Flachdach abdichten wollen, weil es immer wieder leckt, sollten Sie Ihr Dach zunächst einmal gründlich inspizieren. Glücklicherweise erfordern die meisten undichten Stellen in Flachdächern keinen vollständigen Austausch der Dachabdichtung, sondern eher eine Flickreparatur oder den Austausch nur eines Teils der Abdichtung.
Achten Sie zunächst auf offensichtliche Löcher oder Risse, die zwar selten vorkommen, aber Ihren Dachraum und Ihre Immobilie als Ganzes ernsthaft schädigen können.
Sie müssen auch auf Blasenbildung achten. Blasenbildung entsteht, wenn sich unter der Oberfläche eines Flachdachs Luftblasen bilden. Wenn Blasen auf der Oberfläche Ihres Flachdachs geplatzt sind, müssen sie schnell repariert werden. Dadurch werden weitere Risse und ein mögliches Eindringen von Wasser verhindert.
Wenn sich Wasser auf Ihrem Dach angesammelt hat und zwei Tage oder länger nach dem letzten Regen nicht verschwindet, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass ein Flachdach das Wasser nicht effektiv ableiten kann. Pfützenbildung kann eine ernsthafte Belastung für Ihre Flachdachabdichtung darstellen. Achten Sie auch auf Schäden durch Stöße, Wasser, Schmutz oder UV-Strahlen, die die Dachhaut beschädigt haben und Risse auf der Oberfläche verursachen.
Der beste Zeitpunkt für eine Inspektion Ihres Daches, um Probleme wie Wasseransammlungen zu erkennen, ist unmittelbar nach einer längeren Regenperiode. So können Sie auf sichere Weise feststellen, wo sich Pfützen bilden, die zu aktuellen oder künftigen Lecks führen, und Sie können sich über Abflussprobleme informieren.
Das Dachrinnensystem ist eine häufige Ursache für undichte Flachdächer und andere Probleme, die Hausbesitzer durch Abdichtungsarbeiten zu lösen versuchen. Dies gilt vor allem dann, wenn Ihre Dachrinnen beschädigt oder verstopft sind und das Wasser dann auf dem Dach landet statt im Kanal. Ihre Dachrinnen sind die Lebensader einer sicheren und gesunden Immobilie, daher sollten sie stets in einem einwandfreien Zustand sein. Lesen Sie unseren Blogbeitrag zur Reparatur undichter Dachrinnen für weitere Informationen.
Welches Material zum Flachdach abdichten?
Haben Sie ein Leck gefunden, sollten Sie nicht sofort loslegen, sondern auf trockenes Wetter warten. In dieser Zeit können Sie aber schon Vorbereitungen treffen. Welches Dichtmaterial Sie benötigen, hängt von der Größe des Lecks ab, aber auch von den Wetterbedingungen, Budget und der gewünschten Haltbarkeit. Hier sind einige gängige Materialien, um ein Flachdach wieder dichtzumachen:
1. Bitumenbahnen (Dachpappe):
- Eigenschaften: Traditionelles Material, bestehend aus Bitumen, das in Schichten auf das Dach aufgebracht wird. Kann heiß oder kalt aufgebracht werden.
- Vorteile: kostengünstig, langlebig, gute Witterungsbeständigkeit.
- Nachteile: schwieriger zu installieren als einige moderne Materialien, möglicherweise anfällig für Risse und Undichtigkeiten.
- Benötigtes Werkzeug: Heißluftpistole oder Gasbrenner zum Verschweißen der Bahnen, Rollenmesser, Walze zum Andrücken.
2. Kunststoff- und Elastomerbahnen (PVC, EPDM, TPO):
- Eigenschaften: Synthetische Membranen aus PVC, EPDM oder TPO werden als einzelne Schichten auf das Dach aufgebracht.
- Vorteile: flexibel, langlebig, gute Witterungsbeständigkeit, einfache Installation.
- Nachteile: möglicherweise teurer als Bitumenbahnen.
- Benötigtes Werkzeug: Schneidemesser, Hitzequellen für PVC oder TPO-Schweißen.
3. Flüssigabdichtungen (Polyurethan, Silikon, Acryl, PMMA):
- Eigenschaften: flüssige Materialien, die direkt auf das Dach aufgetragen werden und nach dem Aushärten eine nahtlose Membran bilden.
- Vorteile: nahtlose Abdichtung, gute Witterungsbeständigkeit, einfache Anwendung auf unebenen Oberflächen.
- Nachteile: Anwendung erfordert einige Kenntnisse und Fertigkeiten.
- Benötigtes Werkzeug: Pinsel, Rolle oder Sprühgerät zum Auftragen, eventuell Primer, je nach Material.
4. Bitumenanstriche:
- Eigenschaften: Bitumenanstriche werden auf das Dach aufgetragen, um es vor Feuchtigkeit zu schützen und zu versiegeln.
- Vorteile: einfach anzuwenden, kostengünstig.
- Nachteile: erfordert regelmäßige Wartung.
- Benötigtes Werkzeug: Pinsel, Rolle oder Sprühgerät zum Auftragen.
5. Kaltklebedichtung:
- Eigenschaften: flüssiges Bitumen mit speziellen Zusätzen, das ohne Hitze angewendet werden kann.
- Vorteile: einfache Anwendung, vielseitig einsetzbar.
- Nachteile: nicht so langlebig wie heiß aufgebrachtes Bitumen.
- Benötigtes Werkzeug: Pinsel, Rolle oder Sprühgerät zum Auftragen.
6. Selbstklebende Dichtungsbahnen:
- Eigenschaften: vorgefertigte Bahnen mit klebriger Unterseite für einfache Anwendung.
- Vorteile: einfach anzuwenden, keine speziellen Werkzeuge erforderlich.
- Nachteile: je nach Fläche teurer als andere Materialien.
- Benötigtes Werkzeug: In der Regel sind keine speziellen Werkzeuge erforderlich, außer einem Messer zum Zuschneiden.
Flaches Dach abdichten mit Dichtungsbahnen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die undichte Stelle wurde gefunden und es kann mit einer einfachen Reparatur wieder abgedichtet werden? Glückwunsch, Sie können das Dach mit wenig Aufwand wieder wasserdicht machen. Dazu haben wir hier ein Video mit einer Anleitung für Sie:
Dieses Video zeigt Schritt für Schritt das Verkleben von Dachpappen, um ein Flachdach abzudichten.
Wenn Ihr Flachdach komplett neu abgedichtet werden muss, wird der Aufwand etwas größer. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Abdichten eines flachen Dachs:
Schritt 1: Vorbereitung des Untergrunds:
- Reinigen Sie das Dach gründlich von Schmutz, Staub, Moos und anderen Ablagerungen.
- Überprüfen Sie den Zustand der Dachfläche und reparieren Sie die vorhandenen Risse, Löcher oder Beschädigungen.
- Stellen Sie sicher, dass das Dach vollständig trocken ist, bevor Sie mit der Abdichtung beginnen.
Schritt 2: Verlegen der Abdichtungsbahnen:
- Beginnen Sie mit der Verlegung der Abdichtungsbahnen am tiefsten Punkt des Dachs und arbeiten Sie sich zum höchsten Punkt vor.
- Entrollen Sie die Bahnen und legen Sie sie sorgfältig auf das Dach, wobei Sie darauf achten, dass sie glatt und faltenfrei liegen.
- Überlappen Sie die Bahnen mindestens 5 bis 10 cm, um eine vollständige Abdichtung zu gewährleisten. Verschweißen Sie die Überlappungen je nach gewähltem Material bei Bedarf.
Schritt 3: Versiegelung von Anschlüssen und Durchdringungen:
- Überprüfen Sie alle Anschlüsse, Durchdringungen und Kanten sorgfältig und versiegeln Sie sie mit geeigneten Dichtungsmaterialien wie speziellen Dichtbändern, Dichtungsmassen oder flüssigen Abdichtungen.
- Achten Sie darauf, dass alle Details wie Entwässerungsrohre, Lüftungsöffnungen und Anschlüsse an Wänden sorgfältig abgedichtet werden, um undichte Stellen zu vermeiden.
Schritt 4: Abschlussarbeiten und Oberflächenbearbeitung:
- Überprüfen Sie die gesamte Abdichtung auf mögliche Lecks und reparieren Sie diese sofort.
- Führen Sie abschließende Oberflächenbearbeitungen durch, um sicherzustellen, dass das Dach gut aussieht und vor äußeren Einflüssen geschützt ist.
- Installieren Sie gegebenenfalls zusätzliche Elemente wie Drainagen, Dachrinnen, Attikaverkleidungen oder Geländer, je nach den Anforderungen des Gebäudes.
Tipps für ein dichtes Flachdach
Vorsicht walten lassen! Das ist immer und überall wichtig, besonders aber auf Dächern:
- Verwenden Sie persönliche Schutzausrüstung wie Helm, Sicherheitsgurte und rutschfeste Schuhe, um Stürze und Verletzungen zu vermeiden.
- Arbeiten Sie nicht bei schlechten Wetterbedingungen wie Regen, starkem Wind oder Frost. Schlechte Witterung macht das Arbeiten nicht nur unsicher, sondern beeinflusst auch die Qualität der Abdichtung.
- Sorgen Sie dafür, dass alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, um Unfälle zu vermeiden.
- Wenn Sie unsicher sind oder keine Erfahrung mit der Durchführung von Abdichtungsarbeiten haben, ziehen Sie professionelle Hilfe hinzu, damit das Dach ordnungsgemäß abgedichtet wird und Ihre Sicherheit gewährleistet ist.
Diese häufigen Fehler beim Abdichten von Flachdächern, von Garagen, Gartenhäusern und Wohnhäusern können leicht vermieden werden:
- Unzureichende Vorbereitung des Untergrunds: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund ordnungsgemäß vorbereitet und gereinigt wird, bevor Sie mit der Abdichtung beginnen, um eine gute Haftung zu erreichen.
- Unsachgemäße Installation der Abdichtung: Befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers genau und verwenden Sie das richtige Werkzeug, um die Dichtungsbahnen ordentlich zu verschweißen bzw. den Dichtanstrich korrekt aufzutragen.
- Vernachlässigung der Details: Achten Sie besonders auf Anschlüsse, Durchdringungen und andere Details, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß abgedichtet sind und keine undichten Stellen auftreten.
- Fehlende Wartung: Vernachlässigen Sie nicht die regelmäßige Wartung und Pflege des Dachs, das kann zu vorzeitiger Abnutzung und Undichtigkeiten führen.
Prävention gegen undichte Stellen auf Flachdächern
Wenn Sie das Flachdach wieder dicht gemacht haben, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, dass es auch etwas länger so bleibt:
- Regelmäßige Inspektionen: Führen Sie regelmäßige Inspektionen des Dachs durch, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
- Reinigung: Halten Sie das Dach sauber, indem Sie Ablagerungen wie Laub, Schmutz und andere Verunreinigungen entfernen, die die Entwässerung blockieren könnten.
- Entwässerung überwachen: Sorgen Sie dafür, dass Dachrinnen und Rohre zur Entwässerung frei von Verstopfungen sind, um stehendes Wasser zu vermeiden.
- Attikaverkleidung anbringen: Eine Attika ist eine Aufkantung des Dachrandes beim Flachdach. Die Attikaverkleidung ist ein Blech, das diesen Teil vollständig abdeckt und so vor Wasser schützt und Regen ableitet.
- Professionelle Inspektionen: Lassen Sie das Dach regelmäßig von einem Fachmann überprüfen, ob die Abdichtung intakt ist und keine Undichtigkeiten auftreten.