Viele Wohnhäuser stehen nicht auf einem Keller, sondern auf einer Bodenplatte. Und der Verzicht auf ein Untergeschoss hat durchaus Vorteile: Eine Bodenplatte ist wesentlich kostengünstiger in der Herstellung als ein Keller oder andere tief gegründete Fundamenttypen. Als flaches und einheitliches Betonfundament erfordert die Bodenplatte weniger Material und weniger Arbeitsaufwand. Zudem geht die Errichtung der Bodenplatte vergleichsweise schnell, was die Bauzeiten reduziert.
Wenn die Platte jedoch schlecht ausgeführt oder der Boden nicht vorher untersucht wurde, kann es passieren, dass Wasser durch die Bodenplatte drückt und das Haus in ein Feuchtbiotop verwandelt. In Ihrem Online-Baumarkt norax.de können Sie daher Abdichtungen kaufen, mit denen Sie die Bodenplatte nachträglich wasserdicht machen können. Auch ein Keller hat eine Bodenplatte, die aber ganz anderen Herausforderungen ausgesetzt ist. Lesen Sie dazu auch unseren Blogbeitrag Kellerboden sanieren.
Inhalt:
- Gründe für undichte Bodenplatten
- Probleme beim nachträglichen Bodenplatten-Abdichten
- Leck finden bei undichter Bodenplatte
- Welches Material zum Bodenplatte abdichten?
- Bodenplatte nachträglich abdichten: Schritt für Schritt
Bodenplatte undicht? Mögliche Gründe für ein nachträgliches Abdichten
Um eine stabile und dauerhafte Basis für ein Wohnhaus zu schaffen, wird auf den verdichteten Baugrund zunächst eine Schicht aus Schotter oder Kies gelegt. Dies dient der Entwässerung und stabilisiert den Untergrund – weshalb ein Fehler in diesem Schritt oft zu späteren Undichtigkeiten führt.
Als nächstes werden Bewehrungseisen in einem Gittermuster über die gesamte Fläche der Bodenplatte verlegt, um die Festigkeit und Tragfähigkeit der Platte zu verbessern. Über die Bewehrungseisen kommt eine Feuchtigkeitssperre (beispielsweise eine Bitumen- oder Kunststofffolie), welche verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Boden in die Bodenplatte sickert. Darin liegt Fehlerquelle Nummer zwei: Denn Mängel bei der Anbringung der Feuchtigkeitssperre führen ebenfalls oft zu einer geringen Dichtigkeit der Bodenplatte.
Zuletzt wird der Beton in die vorbereitete Baugrube gegossen und gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt, um Lufteinschlüsse zu entfernen und die Bodenplatte zu verdichten. Auch in diesem letzten Schritt kann ungenaues Arbeiten die Dichte der Bodenplatte ruinieren.
Weitere Probleme, die ein nachträgliches Abdichten der Bodenplatte bedingen
Wenn einer oder mehrere dieser Schritte fehlerhaft durchgeführt wurden, können Risse, Unebenheiten oder andere strukturelle Probleme auftreten, die Undichtigkeiten verursachen. In diesem Fall muss man die Bodenplatte nachträglich abdichten. Und selbst, wenn alles gut gebaut wurde: Grundwasser und Starkregen können hydrostatischen Druck erzeugen, der Feuchtigkeit unter die Bodenplatte drücken kann.
Überdies können Anschlüsse wie Rohrdurchführungen, Abflüsse oder Leitungen in der Nähe der Bodenplatte zu Eintrittsorten für Feuchtigkeit werden. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn diese beschädigt werden. Auch eine undichte oder verstopfte Regenrinne, die das Wasser statt in den Kanal am Haus herunter direkt neben die Bodenplatte leitet, kann die Struktur der Bodenplatte beeinträchtigen. Lesen Sie unseren Blogbeitrag zur Reparatur undichter Dachrinnen, um zu erfahren, wie Sie in diesem Fall am besten vorgehen.
Undichte Bodenplatte? Sofort das Leck finden!
Wenn man Glück hat, wird die Undichtigkeit in der Bodenplatte entdeckt, bevor das Gebäude aufgestellt wird. Dann ist das Auffinden des Lecks einfach, denn häufig sind offensichtliche Risse oder Löcher in der Bodenplatte sichtbar, die man mit einem geeigneten Abdichtungsmittel versiegeln kann, was das Leck oft stoppt oder zumindest verringert. Ist das Haus aber bereits aufgestellt, der Estrich gegossen und die Bewohner eingezogen, muss man zu anderen Methoden greifen. Die folgenden Möglichkeiten bestehen:
- Drucktest: Bei dieser Vorgehensweise werden Wasser oder Luft unter Druck in Teile der Abwasserrohre oder Drainageleitungen geleitet. Je nachdem, wie schnell der Druck in den Rohrsegmenten abfällt, kann beurteilt werden, ob in dem jeweiligen Abschnitt ein Leck vorliegt. So wird der betroffene Bereich systematisch auf Schwachstellen überprüft.
- Farbstofftest: Ein weiterer Ansatz besteht darin, fluoreszierende Farbstoffe oder Lebensmittelfarbstoffe in das Wasser einzubringen, das in die Abflussrohre eingeleitet wird. Wenn Farbstoff an einer betroffenen Stellen austritt, kann so das Leck lokalisiert werden.
- Rauchtest: Indem dichter, ungiftiger Rauch in das Abwassersystem geleitet wird, kann überprüft werden, ob dieser an der Bodenplatte oder in angrenzenden Räumen austritt. So werden undichte Stellen identifiziert.
- Professionelle Leckortung: Ist das Leck mit den vorigen drei Methoden nicht eindeutig zu lokalisieren, kann die Beauftragung eines professionellen Leckortungsdienstes zu Ergebnissen führen. Diese Unternehmen verfügen über spezialisierte Ausrüstung wie Feuchtigkeitssensoren, Infrarotkameras und Druckprüfgeräte, um undichte Stellen genau zu lokalisieren.
Welches Material zum Bodenplatte abdichten?
Einige Abdichtungsmaterialien sind besser für bestimmte Anwendungen geeignet als andere; das richtige Material entsprechend der besonderen Anforderungen auszuwählen ist also für den Erfolg besonders wichtig.
Welches Abdichtungsmaterial im konkreten Fall geeignet ist, hängt von Faktoren wie der Art der Undichtigkeit, der Bodenbeschaffenheit, den Umweltbedingungen und dem Budget ab. Hier sind einige gängige Materialien, die für die nachträgliche Abdichtung einer Bodenplatte verwendet werden können:
- Bitumen-Dickbeschichtung: Bitumen-Dickbeschichtungen sind eine häufige Wahl zur Abdichtung von Bodenplatten. Sie werden als pastöse Masse oder in Bahnenform auf die Bodenplatte aufgetragen und bilden nach dem Aushärten eine wasserundurchlässige Schicht. Bitumen-Dickbeschichtungen sind besonders wirksam bei der nachträglichen Abdichtung von Betonflächen gegen Bodenfeuchtigkeit.
- Dichtschlämme: Dichtschlämme sind spezielle Mörtel- oder Harzmischungen, die eine wasserundurchlässige Schicht bilden, wenn sie auf Beton oder andere Oberflächen aufgetragen werden. Das macht sie perfekt für die nachträgliche Abdichtung einer Bodenplatte, wenn diese gegen Feuchtigkeit geschützt werden muss.
- Flüssigkunststoffe: Diese Kunststoffe werden in flüssiger Form auf die Bodenplatte aufgetragen und bilden nach dem Trocknen eine flexible und wasserdichte Membran. Die Flüssigkunststoffe passen sich an Unebenheiten an und eignen sich daher gut für die Abdichtung von Bodenplatten in Bereichen mit Bewegungen oder Rissen.
- Kunststoff-Dichtungsbahnen: Diese Materialien bestehen aus hochwertigen Kunststofffolien oder -membranen, die auf die Bodenplatte aufgelegt oder geklebt werden. Sie bieten eine zuverlässige Abdichtung gegen Feuchtigkeit und halten sich besonders lange.
- Epoxidharzbeschichtungen: Beschichtungen aus Epoxidharz bilden, auf Betonböden aufgetragen, eine wasserundurchlässige Schicht. Da sie chemikalienbeständig sind, eignen sie sich vor allem für Garagen oder industrielle Anwendungen.
- Polyurethan-Spachtelmassen: Durch Polyurethan-Spachtelmassen können Risse und Löcher in der Bodenplatte gefüllt werden, um eine wasserdichte Versiegelung zu bieten. Sie können verwendet werden, um Beton, Asphalt und andere Oberflächen nachträglich abzudichten.
- Kalt- oder Heißverklebte Bitumenbahnen: Bitumenbahnen sind auch als vorkonfektionierte Rollen erhältlich, die auf die Bodenplatte aufgebracht und verschweißt werden, um eine nachträgliche Abdichtung der Bodenplatten zu erzielen.
Bodenplatte nachträglich abdichten: Schritt für Schritt
Bei einem Wohnhaus kann ein nachträgliches Abdichten der Bodenplatten eigentlich nur selbst durchgeführt werden, wenn das Leck noch vor dem Leitungsverlegen und Estrichgießen entdeckt wurde. Bei Garagen, Gartenhäusern, Stallungen oder Werkstätten ist es für die meisten Heimwerker allerdings durchaus möglich, sie selbst nachträglich abzudichten. Dabei gehen Sie folgendermaßen vor:
Schritt 1: Vorbereitung
- Überprüfen Sie den Zustand der Bodenplatte auf Risse, Unebenheiten oder andere Schäden. Beseitigen Sie losen Schmutz, Staub und Ablagerungen von der Oberfläche.
- Stellen Sie sicher, dass der Bereich trocken und keine oberflächliche Feuchtigkeit vorhanden ist.
Schritt 2: Wahl des Abdichtungsmaterials
- Wählen Sie das richtige Abdichtungsmaterial basierend auf den Ursachen der Undichtigkeit und den Bedingungen vor Ort. Hinweise finden Sie unter der Frage „Welches Material zum Bodenplatte abdichten?“
Schritt 3: Reinigung und Vorbereitung der Bodenplatte
- Reinigen Sie die Bodenplatte gründlich, um Staub, Schmutz und Öl zu entfernen. Verwenden Sie bei Bedarf einen Hochdruckreiniger oder geeignete Reinigungsmittel.
- Reparieren Sie vorhandene Risse, Löcher oder Beschädigungen in der Bodenplatte mit geeigneten Reparaturmaterialien (z. B. Betonreparaturmörtel). Sind die Beschädigungen stark, sollten Sie Nivelliermasse anwenden, um einen glatten Untergrund zu erhalten.
Schritt 4: Anwendung der Abdichtung
- Tragen Sie das ausgewählte Abdichtungsmaterial gemäß den Herstelleranweisungen auf die Bodenplatte auf. Verwenden Sie dabei geeignete Werkzeuge (z. B. Pinsel, Walze, Spritzpistole) für das gewählte Material.
- Stellen Sie sicher, dass das Material gleichmäßig und in ausreichender Stärke aufgetragen wird, um eine effektive Abdichtung herzustellen.
Schritt 5: Trocknen und Aushärten
- Lassen Sie das aufgetragene Abdichtungsmaterial gemäß den Herstelleranweisungen vollständig trocknen und aushärten. Vermeiden Sie während dieser Zeit den Kontakt mit Wasser oder anderen Elementen.
Schritt 6: Überprüfung und Test
- Überprüfen Sie nach dem Trocknen des Abdichtungsmaterials die Wirksamkeit der Abdichtung, indem Sie den Bereich auf Anzeichen von Feuchtigkeit oder Undichtigkeiten überwachen.
Schritt 7: Abschlussarbeiten
- Führen Sie gegebenenfalls weitere Schritte oder Nacharbeiten durch, um sicherzustellen, dass die Abdichtung vollständig ist und effektiv vor Feuchtigkeit schützt.
Schritt 8: Wartung und Pflege
- Führen Sie regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten durch, um sicherzustellen, dass die Abdichtung intakt bleibt und ihre Wirksamkeit über die Zeit beibehält.
Material für das nachträgliche Abdichten der Bodenplatte online bestellen
Im Online Baumarkt norax.de haben wir eine große Auswahl an Abdichtungsmaterialien für alle möglichen Aufgabenstellungen. Dichtschlämme, Dachrinnen-Dichtmasse, Horizontalsperren oder Bitumenband: Für die Abdichtung Ihrer Bodenplatte können Sie bei uns alles bequem nach Hause bestellen und gleich mit der Arbeit beginnen.