Vertikalabdichtung: So beugen Sie Feuchtigkeitsschäden vor
Es ist leider keine Seltenheit, dass sich Feuchtigkeit in Kellerräumen bildet. Zum Glück bestehen bei Bodenfeuchtigkeit, drückendem oder nicht-drückendem Wasser in der Kellerwand einige Handlungsmöglichkeiten, die sich in Eigenregie effektiv umsetzen lassen. So bietet es sich je nach Fall an, eine Vertikalsperre, eine Kellerabdichtung von außen, eine Kellerabdichtung von innen oder eine Horizontalsperre vorzunehmen. Wann sich eine Vertikalsperre empfiehlt und wie Sie diese optimal installieren, klären wir in diesem Artikel.
- Was ist eine Vertikalsperre?
- Wann benötige ich eine Vertikalsperre?
- Mit welchen Methoden kann ich eine Vertikalsperre einbringen?
- Wie viel kostet eine Vertikalsperre?
Was ist eine Vertikalsperre?
Eine Vertikalsperre hält eindringendes Wasser aus der Kellerwand fern und schützt sie so vor Feuchtigkeit. Sie bildet eine vertikale Abdichtung, die sowohl von innen als auch von außen vorgenommen werden kann. Ihre Umsetzung ist vergleichsweise aufwendig, aber effektiv. Die gute Nachricht: Auch in einem fertigen Haus lässt sich diese Methode noch nachträglich anwenden.
Feuchtigkeit im Keller: In diesem Fall ist eine Vertikalsperre nötig
Wenn Sie Feuchtigkeit in Ihrem Kellerraum entdeckt haben, ist in jedem Fall Handeln angesagt. Schließlich kann die Nässe schnell irreversible Schäden anrichten oder hartnäckigen Schimmel erzeugen. Doch wann ist eine Vertikalsperre die richtige Wahl?
Dazu lässt sich grundsätzlich sagen, dass eine Vertikalabdichtung bei seitlich eindringender Feuchtigkeit notwendig wird. Wenn Wasser einen hydrostatischen Druck auf Ihre Wände ausübt, kommt es zu einem großflächigen, seitlichen Eindringen von Nässe. In diesem Fall: Zögern Sie nicht und setzen Sie dem Eindringling eine starke Vertikalsperre entgegen. Wer sich mit der Ursache der Feuchtigkeit unsicher ist, wendet sich an einen Fachbetrieb, der die Situation zuverlässig einschätzt.
7 Methoden, eine Vertikalabdichtung vorzunehmen
Wer eine Vertikalsperre im Mauerwerk einsetzen möchte, kann sich verschiedener Methoden bedienen. Dabei unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten von Injektionen, Schlämmen oder Wannen. Außerdem muss berücksichtigt werden, ob es sich um eine Abdichtung im Neubau oder um eine nachträgliche Abdichtung handelt. Für den Einsatz einer Vertikalsperre im Altbau kommen meist nur Abdichtungen von Innen infrage.
Diese 7 Methoden mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen sollten Sie kennen:
Abdichtungen von innen:
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Vertikalsperre mit Flächeninjektion:
Die Flächeninjektion stellt eine Vertikalsperre von innen dar. Sie kommt zum Einsatz, wenn eine Kellerabdichtung von außen nicht möglich ist oder zu aufwendig wäre. Für eine effektive Flächeninjektion bohren Sie ein Raster aus Löchern ein Stück weit in das Mauerwerk Ihres Kellers und dichten dieses anschließend mit Harz oder niedrigviskosem Gel ab.
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Vertikalsperre mit Schleierinjektion:
Die Schleierinjektion funktioniert über 1-cm-breite Löcher, die von innen durch die gesamte Mauer bis ins Erdreich gebohrt werden. Anschließend wird Acrylatgel per Niederdruckinjektage injiziert. Auch mit dieser Technik sparen Sie sich eine aufwendige Freilegung des Mauerwerks.
Abdichtungen von außen:
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Vertikalsperre mit Bitumen:
Diese Art der Abdichtung Ihres Kellers nehmen Sie von außen mit Bitumen vor. Zur Anwendung kommen entweder kaltselbstklebende Bitumenbahnen, heißverklebte Bitumenbahnen oder eine kunststoffmodifizierte Dickbeschichtung; eine Art Isolieranstrich. Folgendes sollten Sie berücksichtigen: Scharfe Kanten am Mauerwerk können Ihre Beschichtung beschädigen.
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Vertikalsperre ohne Bitumen:
Statt Bitumen lassen sich zur Abdichtung von außen auch mineralische Dichtschlämme auftragen. Diese Technik gilt als umweltfreundlicher, zudem benötigt sie kein zusätzliches Material, wie eine Grundierung oder Gewebeeinlagen. Ein weiterer Vorteil: Die Wartezeiten zur Trocknung sind kürzer als bei der Bitumenabdichtung.
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Vertikalsperre mit Weißer Wanne:
Eine Weiße Wanne besteht aus wasserdichtem Beton, der von außen um den Keller herum angebracht wird. Er schützt sowohl vor seitlicher als auch vor von unten kommender, kapillarer Feuchtigkeit. Diese Methode bietet sich jedoch eher für einen Neubau an. Steht das Haus bereits, müssen Sie hier mit einem hohen Arbeits- und Kostenaufwand rechnen.
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Vertikalsperre mit Brauner Wanne:
Im Gegensatz zur Weißen Wanne verwendet man bei der Braunen Wanne mit Bentonit gefüllte Trägermatten zur Kellerabdichtung von außen. Die innovative Methode ist noch nicht Langzeit-geprüft, nimmt es aber mit jeglichem Untergrund und jeder Witterung auf.
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Vertikalsperre mit K-Wanne:
Eine K-Wanne besteht aus PVC oder Polyethylen. Diese Abdichtung nimmt man ebenfalls von außen vor. Der Vorteil: Sie können sie bei jedem Wetter anbringen, ohne lange auf die Trocknung zu warten.
Mit diesen Kosten sollten Sie für eine Vertikalabdichtung rechnen
Es gibt viele Möglichkeiten, eine Vertikalsperre einzubringen. Genauso vielfältig ist dementsprechend auch der entstehende Kostenaufwand. Bei einer Flächeninjektion von innen sollten Sie Kosten von durchschnittlich 325 Euro pro Quadratmeter einkalkulieren. Da eine Vertikalabdichtung von außen deutlich arbeitsintensiver ist, fallen hier höhere Kosten an. Je nach Aufwand müssen Sie mit mehreren Tausend Euro rechnen.
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Häufig gestellte Fragen
Bei einer Vertikalsperre oder Vertikalabdichtung handelt es sich um eine senkrechte Flächenabdichtung, die an einem Mauerwerk oder einer Betonkonstruktion eingearbeitet wird. Durch die dauerhafte Abdichtung gegen drückendes Wasser verhindert die Vertikalabdichtung feuchte Wände.
Eine Vertikalabdichtung sollte bei seitlich eindringender Feuchtigkeit verwendet werden. Durch den hydrostatischen Druck des Wassers auf die Wände kann es zu einem großflächigen, seitlichen Eindringen von Nässe kommen. Durch die Vertikalsperre wird dem drückenden Wasser entgegengewirkt.
Die Vertikalsperre stellt eine senkrechte Flächenabdichtung dar. Je nach Anwendung und Fläche können hohe Kosten entstehen. Für eine Flächeninjektion von innen sollten sie mit durchschnittlich 325 Euro pro Quadratmeter rechnen. Bei einer Vertikalsperre von außen können je nach Aufwand mehrere tausend Euro anfallen.